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Schweinemarkt für elf Wochen zu

Instandhaltung der Tiefgarage macht Sperrung zwischen 4. April und 18. Juni unumgänglich

Die Tiefgarage am Kirchheimer Schweinemarkt wird im Frühjahr für elf Wochen geschlossen. Grund dafür sind Instandhaltungsarbeiten am Parkdeck  4, vor allem aber die defekte Rampenheizung an der Ein- und Ausfahrt. Deren Sanierung war eigentlich erst für 2018 angedacht, muss nun aber dringend vorgezogen werden.

Noch sind an der Rampe „normale“ Reinigungsarbeiten zugange, die im Winter gelegentlich anfallen. Im Frühjahr aber wird die Tief
Noch sind an der Rampe „normale“ Reinigungsarbeiten zugange, die im Winter gelegentlich anfallen. Im Frühjahr aber wird die Tiefgarage wegen Bauarbeiten wochenlang gesperrt.Foto: Carsten Riedl

Kirchheim. Um Missverständnissen über den Sinn der anstehenden Arbeiten vorzubeugen, sagte Bürgermeister Günter Riemer im Technik- und Umweltausschuss: „Wir sanieren die Tiefgarage Schweinemarkt nicht. Es handelt sich vielmehr um eine lebensverlängernde Instandhaltung. Die Tiefgarage soll damit ihren Wert erhalten können.“

Auch Martin Zimmert, der Leiter des Fachbereichs Hoch- und Tiefbau, verwies darauf, dass es von Anfang an klar gewesen sei, dass alle zehn Jahre die Beschichtungen zu erneuern seien. Seit der Neueröffnung der Tiefgarage seien jetzt sogar zwölf Jahre vergangen, sodass die Instandhaltungsarbeiten unvermeidlich seien: „Wir müssen die Decks jetzt einfach frisch beschichten.“

Das geschehe Parkdeck für Parkdeck. Jetzt im Frühjahr sei das Parkdeck  4 vorgesehen, das außerdem noch einen kathodischen Korrosionsschutz erhält – genau wie das Parkdeck  5 beim ersten Bauabschnitt im Jahr zuvor. Martin Zimmert erläuterte dieses Verfahren in seinen technischen Einzelheiten und kam dann auf den entscheidenden Vorteil zu sprechen: „Das ist sehr nachhaltig. Aus meiner heutigen Sicht muss man da, was den Korrosionsschutz betrifft, auf Jahrzehnte hinaus nichts mehr ausbessern.“

Hinzu komme jetzt aber das Problem mit der Rampenheizung: „Da fallen immer mehr Felder aus. Schon im zweiten Jahr hintereinander haben wir es nur über Provisorien geschafft, die Betriebssicherheit und die Eisfreiheit der Rampe zu gewährleisten.“ Und genau diese Heizungssanierung mache die Vollsperrung der Tiefgarage für insgesamt elf Wochen unumgänglich. Denn wenn die Rampe nicht befahrbar ist, nutzt es auch nichts, dass einzelne Parkdecks grundsätzlich zur Verfügung stünden.

Die lange Zeitspanne sei vor allem auf die notwendigen Aushärtungszeiten zurückzuführen, die sich selbst durch mehr Personaleinsatz und längere Arbeitszeiten nicht beschleunigen ließen. Auf die Frage, ob eine Überdachung der Rampe das Problem mit der Heizung lösen könne, meinte Martin Zimmert, dass ein Dach allein die Rampenheizung nicht ersetzen könne. Wahrscheinlich müsste dann die ganze Einfahrt komplett eingehaust werden. Aber schon ein Dach ohne Seitenwände wäre unter städtebaulichen Gesichtspunkten fragwürdig.

Die Gesamtkosten der Arbeiten, die jetzt im Frühjahr an der Tiefgarage Schweinemarkt anstehen, belaufen sich auf 780 000 Euro. Davon wiederum entfallen 230 000 Euro auf die Rampe. Auf den Einwurf hin, dass das doch eine ganze Menge Geld sei, die hier für die Auto-Infrastruktur ausgegeben werde, sagte Bürgermeister Riemer: „Eine Tiefgarage bringt der Stadt aber auch viele Vorteile, die sich nicht alle in Geld oder Kosten beziffern lassen.“

Bleibt als letzter entscheidender Punkt vor Ausführung der Arbeiten noch die Zeitfrage: Wirklich günstig sei es nie, stellte Jochen Nägele fest, der als sachkundiger Einwohner bei wirtschaftsrelevanten Fragen mit am Ratstisch sitzt. Er betonte: „Der Handel ist natürlich nicht glücklich über die lange Sperrung. Bei den Zeiträumen haben wir hier nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.“

Andererseits gehe es aber um mehr als nur um den Handel. In Kirchheim gebe es das ganze Jahr über zahlreiche Großveranstaltungen, die ohne die Tiefgarage Schweinemarkt nicht so reibungslos funktionieren würden. Beide Zeiträume, die zur Diskussion standen, hätten ihre Reibungspunkte. Letztlich habe sich die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Händlergemeinschaft für die elf Wochen zwischen 4. April und 18. Juni entschieden. Da gebe es „nur“ die Musiknacht am 4. Juni. Im anderen Zeitraum – von Anfang Juni bis Mitte August dagegen würden sowohl das Weindorf als auch das Sommernachtskino liegen. Beides dauert mehrere Wochen. Bei der Musiknacht dagegen sei ein einziger Tag betroffen. Zudem prüfe die Verwaltung noch, ob es technisch möglich ist, an diesem einen Tag die Sperrung zu unterbrechen.