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Sister Act in der Badewanne

Wettkampf Schräge Kostüme und verrückte Namen: Beim 5. Kirchheimer Badewannen­rennen stand nicht der Sieg im Mittelpunkt, sondern der Spaß. Von Peter Dietrich

Gleichgewicht halten und trocken an den Beckenrand gelangen: Beim Badewannenrennen legten sich die Kirchheimer ins Zeug.Fotos: P
Gleichgewicht halten und trocken an den Beckenrand gelangen: Beim Badewannenrennen legten sich die Kirchheimer ins Zeug.Fotos: Peter Dietrich

Um Himmels Willen, was ist denn mit Sister Act los? Die beiden Schwestern, die keine echten Schwestern sind, nahmen ihr Absaufen mit Humor. Und der große blaue Fleck am Oberschenkel, versicherten Sabine Pregizer und Anja Slavik, sei schon vorher da gewesen. Mit wie viel Humor die 24 Erwachsenen- und zehn Kinderteams die Teilnahme angingen, zeigten Startnamen von den „Blumabooschdern“ bis zu „Badewannenrennenaushilfsbademeistern“. Viele Teams hatten in den Vorjahren Erfahrungen gesammelt und waren jetzt erneut dabei. Manche waren dabei durchaus sportlich auf Sieg aus, wie die beiden VfL-Eliteschwimmer Aaron Kintzi und Alexander Knysch, die das Finale der Erwachsenen als „Triathleten“ gegen fünf andere Teams für sich entschieden.

Die Schwimmabteilung des VfL Kirchheim hatte das von den Stadtwerken ausgerichtete Rennen bestens organisiert. An Betriebsleiter Moritz Heitel von den Stadtwerken ist ein Radiomoderator verloren gegangen, er machte seinen Job am Mikrofon hervorragend. Dabei hätte es sein können, er hätte kurzfristig weg müssen, erwartete er doch am Sonntag die Geburt seiner zweiten Tochter. Sie war aber so nett, sich noch etwas Zeit zu lassen. Das Badewannenrennen sei „jedes Jahr das Gleiche und doch so anders“, sagte Moritz Heitel und hatte völlig Recht.

Kirchheimer Badewannenrennen 2017 - Zum Abschluss: Freiwilliger Sprung vom Drei-Meter-Brett, Team Baywatch (links Steffen Meckes
Kirchheimer Badewannenrennen. Foto: Peter Dietrich

Erst am Mittwoch vor dem Rennen hatte Teckkeller-Wirt Udo Kälberer so lange Doris Jetter und Anne-Kathrin Stuth bequatscht, bis die beiden sich noch kurzfristig als „Die Suppenhühner“ anmeldeten. In der Zeitwertung reichte es den beiden nur auf Platz 19, aber für den ersten Platz bei den Kostümen, gefolgt von den Blumabooschdern Katja Traub und Franziska Traub und den Pinguinen Sylvia Helstab und Carmen Besemer. Die wasserschnittigen Pinguine sicherten sich mit langen Zügen auch im Zeitfinale mit 45 Sekunden den zweiten Platz, zwei Sekunden vor den Chemielaboranten alias „1-009“ mit Kapitän Louis-Victor Schäfer und Matrosin Katharina Brechtelsbauer. Wett­be­werbs­tech­nisch hätte eine langfristige Voranmeldung keine Vorteile gebracht, ein Üben mit einer selbst präparierten Badewanne wäre mit viel Aufwand verbunden gewesen - und auf welchem Gewässer bitte? So hatten selbst die Triathleten ihre letzte Übung beim Badewannenrennen im Vorjahr.

Bei den Kindern von 7 bis 14 Jahren gab es kein Sechserfinale, sondern nur einen Doppellauf, bei dem beide Wertungen addiert wurden. Den Sieg sicherten sich Kapitän Jannik Burger und Matrosin Janna Helstab als „Burger-Queen“ souverän mit zwei Minuten und zwei Sekunden. Beim zweiten Start erreichten sie mit 55 Sekunden auch einzeln betrachtet ein Spitzenergebnis. „Wir sind nicht letzter geworden“, staunte bei den Erwachsenen Udo Kälberer, der gemeinsam mit Steffen Meckes als „Team Baywatch“ angetreten war und es sogar schaffte, noch vor dem Start abzusaufen.

Bei der Preisverleihung gab es Handtücher, Eisgutscheine und vieles mehr und für die Sieger 2018er-Saisoneintrittskarten für das Kirchheimer Freibad. Nach dem Gruppenbild sprangen viele Teams in vollem Kostüm vom Drei-Meter-Brett. Freiwillig, wie Moritz Heitel betonte, keiner musste das tun.

Info Der nächste Wettbewerb der Schwimmabteilung des VfL Kirchheim ist am Samstag, 2. September. Erwachsene schwimmen beim „3. Kirchheimer Swim and Run“ 400 Meter und laufen vier Kilometer um das Freibad, Jugendliche und Kinder weniger.