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So schmeckt die Alb

Kulinarische Highlights aus dem Biosphären-Gebiet von Mostkäse bis Albzarella

Mozzarella aus Italien, der Brie aus Frankreich? Wer guten Käse zu schätzen weiß, muss gar nicht so weit fahren: Am Albtrauf und auf der Alb gibt es viele Höfe, die aus Ziegen-, Schafs- und Kuhmilch Laibe kreieren, die nach grünen Streuobstwiesen und würzigen Kräutern schmecken. Eine Kostprobe gab es am Samstag auf dem Käsemarkt im Weilheimer Städtle.

So schmeckt die Alb
So schmeckt die Alb

Weilheim. Ob kräftiger Rotkäs‘ und Bergkäse mit Rosmarin verfeinert, sahniger Frischkäse oder zarter Mozzarella aus Büffelmilch: An den zahlreichen Ständen zwischen Peterskirche und Rathaus ist die Verlockung am Samstag riesig. Vor allem bei Helmut Rauscher aus Ödenwaldstetten bilden sich lange Schlangen. 40 Büffel stehen bei dem Albbauern auf der Weide - und klar kennt man ihn aus Presse und Fernsehen.

Aus der Büffelmilch stellt der Familienbetrieb Spezialitäten wie den Albzarella her, der den Vergleich mit dem italienischen Original keineswegs zu scheuen braucht. Für den Käsemarkt in Weilheim hat Rauscher den traditionsreichen blauen Bauernkittel und das schwarze Käppi angelegt und lässt die Kundschaft etwas an seiner Philosophie teilhaben. „Käse machen ist so kreativ wie Kuchenbacken“, findet er. Acht verschiedene Sorten bieten Rauschers inzwischen an. Renner ist der Albzarella, den der Landwirt immer zusammen mit seiner Frau macht. Aber auch der halbfeste Rendez-Vous aus Kuh- und Büffelmilch schmeckt den Besuchern so gut, dass Rauscher kaum damit nachkommt, das Brett mit den Versucherle aufzufüllen.

Aufs Käse-machen versteht man sich auch auf der Ziegelhütte. Kenneth Stange hat hier den Mostkäse entwickelt, der im Laufe seiner Herstellung und Reifung mit Apfel- und Birnenmost verfeinert wird. Dass nicht nur die Milch, sondern auch der Most aus eigener Produktion stammen, versteht sich bei dem Demeterhof von selbst. „Es ist der Geschmack der Region“, fasst Stange die Idee hinter dem Produkt zusammen.

Doch längst ist nicht alles Käse, was auf dem beschaulich-gemütlichen Weilheimer Marktplatz mit seiner schönen Kulisse geboten wird: Bei Florian Kirchner zum Beispiel gibt es Honig als süßen Begleiter zum eben erstandenen Ziegenfrischkäse. Mit seinen Völkern bereist der Neidlinger ein weites Gebiet. Für seinen feinen Akazienhonig beispielsweise bringt er die Völker bis hinunter ins Rheintal. Und auch die regionalen Obstbrenner und Weinbauer boten auf dem Marktplatz ihre Produkte an.

Abgerundet wurde das bunte Markttreiben mit Informationen zum Biosphärengebiet vom Naturschutz über die Landwirtschaft bis hin zum Schwäbischen Streuobstparadies. In die Marktatmosphäre mischten sich zudem die leichten und luftigen Songs von „Vocal Affair“ und beim Kochen ließ sich die Küchenmannschaft der Ratsstube über die Schultern schauen.