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So schnell ist man verzaubert

Magie Julius Frack, der 2009 den Titel als Weltmeister der Groß-Illusion gewann und weltweit berühmt ist, trat in der Zehntscheuer in Nabern auf. Einige Tricks hat er dem Publikum sogar verraten. Von Anja Heinig

Wie von Geisterhand lässt Magier Julius Frack seine Assistentin auf der Bühne erscheinen.Foto: Anja Heinig
Wie von Geisterhand lässt Magier Julius Frack seine Assistentin auf der Bühne erscheinen. Foto: Anja Heinig

Köstlicher Duft von frischem Popcorn lag in der Luft, gespannte und strahlende Kinderaugen blickten Richtung Bühne in der Zehntscheuer in Nabern. Wenn man genau hinsah, konnte man auch bei den Erwachsenen die Neugier erkennen. Die Spielkarten, die Zauberweltmeister Julius Frack auf jeden einzelnen Sitz der Gemeindehalle verteilt hatte, ließen erahnen, dass auch das Publikum einiges zu tun bekommen würde. Endlich war es soweit, der Vorhang der Bühne hob sich und man hörte ein angespanntes Raunen der kleinen Zuschauer, die alle in den ersten Reihen platziert wurden. Vor ihnen lag ein fast zweistündiges Programm, in der der Weltmeister der Großillusion die Zuschauer am ersten Familientag in der Zehntscheuer im wahrsten Sinne verzauberte.

Julius Frack, der mit 21 Jahren die „Zaubershow Stuttgart“ gewann und seitdem an der Spitze der deutschen Magier steht, ist auch weltweit berühmt. Er überzeugte die internationale Jury und gewann im Jahr 2009 den Weltmeistertitel der Groß-Illusionen. Seitdem verfolgen ihn weltweit rund 100 Millionen Zuschauer im TV, seine größte Anhängerschaft hat er in China.

Kaum lüftete sich der Vorhang, verblüffte Magier Frack sogleich die rund 200 kleinen und großen Zuschauer. Zuerst zauberte er den Wecker, der ihn wahrscheinlich pünktlich zu seinem Auftritt wecken sollte weg, dann tauschte er mit einem „Tuchschlag“ seine Garderobe und ehe man es sich versah, bekam die Schaufensterpuppe, die neben ihm auf der Bühne stand, neue Kleider. So richtig war es um alle Zuschauer geschehen, als er aus dem Nichts aus einem Tuchring Ramona auf die Bühne zauberte.

Weiter ging es mit Gedankenlesen, die Karten, die jeder Zuschauer hatte, mussten untereinander getauscht werden, in der Zeit konzentrierte sich der Magier darauf, die richtige Karte auf der Bühne in ein Glas zu stellen. Doch welche war die Richtige? Damit man nicht glaubte, es ginge nicht mit rechten Dingen zu, mussten die Zuschauer untereinander nochmals die Karten tauschen - dann endlich war es soweit. Julius Frack warf ein Seil in das Publikum und die glückliche Fängerin Annabelle musste mit ihrer Karte auf die Bühne. Die Spannung stieg. Hatte der Magier, der sich selbst augenzwinkernd als mentales Medium betitelte, die richtige Karte auf der Bühne präpariert? Der nachfolgende Applaus bestätigte, dass beide Karten übereinstimmten. Annabelle und Julius Frack strahlten um die Wette. Weiter ging es mit Fingeraufwärmübungen für die Zauberfreunde im Saal, denn nun mussten sie ran.

Fleißige Zauberlehrlinge

Mit zwei Gummiringen, die zuvor an die Besucher verteilt worden waren, zeigte Julius Frack dem wissbegierigen Publikum einen Trick und - was bei Zauberern eher selten ist - löste diesen auch auf. Plötzlich gab es rund 200 große und kleine Zauberlehrlinge in der Halle. Es war ein Spaß, mit anzusehen, wie die frischgebackenen Magier immer wieder die Gummis vom Mittel- und Zeigefinger zum Ring- und kleinen Finger wandern ließen. Der Stolz war jedem Einzelnen anzusehen und den Erwachsenen vielleicht sogar noch mehr als den kleinen Zauberern.

Die anschließende Pause nutzte die Familie des Magiers, um das Buch von Julius Frack „Ich kann zaubern!“ unter das Publikum zu bringen.

Nach der Pause ging es munter weiter mit verschiedenen Zaubertricks mit Seilen. Frack holte die jungen Zuschauer auf die Bühne und zauberte ihnen Schaumstofftiere aus den fest verschlossenen Händen. Er ließ eine Flasche erscheinen mit den Worten „man muss nur fest dran glauben“, zauberte zwei seiner Töchter auf die Bühne und verriet anschließend noch einen Kartentrick.

Den krönenden Abschluss der Show bildete der Magier mit einer Mitmachnummer, bei der er dem Publikum ein Notenbuch hinhielt und Kindern, die er zwischenzeitlich auf die Bühne holte, einen kleinen Kasten mit einer Spieluhr in die Hand gab und sie eine beliebige Seite nennen lies. Stimmte die benannte Seite mit dem Lied überein, das er auf seiner Spieluhr gespielt hatte? Und tatsächlich - es war die Melodie von „Pink Panther“.

Quasi als Zugabe versetzte er das Publikum in Staunen, er zersägte sich selbst auf der Bühne und ehe man es sich versah, stand sein Oberkörper im 90-Grad-Winkel auf der Bühne.

Mit tosendem Applaus verschwand der Magier von der Bühne - der erste Familientag in Nabern war mehr als gelungen, da waren sich Jung und Alt einig.