Weilheim · Lenningen · Umland
Sogar ein Sofa landet in der Landschaft

Aktion Bei der Markungsputzete in Neidlingen waren rund 70 fleißige Helferinnen und Helfer für die Sauberkeit rund um die Gemeinde im Einsatz. Am Ende kamen 15 Kubikmeter Müll zusammen.

Statt fridays for future samstags für die Umwelt – so oder so ähnlich hätte das Motto für die Neidlinger Markungsputzete heißen können. Die Gemeindeverwaltung hat auf Anregung des Vereinsvorsitzenden Dietmar Brendel nach knapp zehnjähriger Pause eine dringend notwendige Putzaktion initiiert, die nun zusammen mit allen örtlichen Vereinen, Verbänden und Organisationen gestemmt wurde. Gemeinsam mit der Neidlinger Feuerwehr und dem Bauhofteam wurden Müllsäcke, Arbeitshandschuhe, Transportfahrzeuge und Container bestellt und organisiert. Ebenso wurde im Vorfeld die Logistik für das anschließende gemütliche Beisammensein vorbereitet.

Mehr als 70 engagierte Helferinnen und Helfer jeden Alters kamen zusammen und schwärmten in acht zuvor eingeteilte Sammelbezirke aus. Es wurde sowohl innerhalb wie auch außerhalb der Gemeindebebauung sowie entlang und auch in den Bächen reichlich Wohlstandsmüll gesammelt. Neben den üblichen Kaffeebechern und Zigarettenschachteln wurden Altreifen, ein Teppichboden und sogar ein Sofa gefunden und eingesammelt. Insgesamt kamen mehr als 15 Kubikmeter Müll zusammen. Eine beeindruckende Menge und ein deutliches Zeichen, um auch zukünftig die schöne Landschaft vom achtlos weggeworfenen Abfall freizuhalten.

Mit Müllsäckcne bewaffnet, sammelten die fleißigen Helferlein allerlei Müll entlang der Straßen in Neidlingen ein. Foto: pr

Im Anschluss an die Sammelaktion lud die Gemeindeverwaltung alle fleißigen Helferinnen und Helfer zu einem zünftigen Vesper und gemütlichen Beisammensein ins Feuerwehrhaus ein.

Auch die Grundschule Neidlingen wollte gerne einen Beitrag zur Markungsputzete leisten. Da viele der Kinder im Rahmen von Vereinszugehörigkeiten sowieso involviert waren oder manche sich wiederum nicht beteiligten, war es der Grundschulleitung wichtig, einen eigenen Beitrag zu leisten. So gingen die Lehrerinnen bereits einen Tag zuvor mit den Kindern im Ortskern und rund um die Schule und Reußensteinhalle Müll aufsammeln. Die Grundschüler waren überaus motiviert. Ausgestattet mit Handschuhen, Eimern und Zangen hörte man „Der Müll muss weg!“-Rufe durch das Schulhaus schallen. Nach gut einer Stunde kamen die Kinder mit vollen Eimern zurück. Auffällig war für die Kinder, dass extrem viele Flaschen gefunden wurden. Darüber waren sie allerdings gar nicht so traurig, denn die Pfandflaschen durften sie mitnehmen und selbst gegen das Pfand eintauschen. Bemerkenswert und erstaunlich für die Zweitklässler war, dass sogar eine Auflaufform aus Glas, Tennisbälle, eine Baseballmütze und eine Sonnenbrille unter den Fundstücken waren. Durch diese Aktion konnten die Leitgedanken aus dem Bildungsplan, „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und „Verbraucherbildung“, lebendig gestalten werden. Mehrere Klassen haben zurzeit das Thema Müll und Recycling im Unterricht. Die Markungsputzete hat den Kindern verdeutlicht, wie viel Müll in der Umwelt landet. Sie konnten selbst die Erfahrung machen, wie wichtig es ist, Müll fachgerecht zu entsorgen und dass Konsum oft viel Müll verursacht. pm