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„Solange es Spaß macht, machen wir weiter“

Musik Die Reichenbacher Band „Just For Fun“ sorgt seit 20 Jahren für volle Hallen. Jubiläum ist abgesagt worden.

Foto: Knut Anstötz
Foto: Knut Anstötz

Region. Eigentlich hätten die sieben Musiker von „Just For Fun“ (JFF) am 12. Juni ihre große „Funparty“ beim Hochdorfer Musikfest gefeiert. 20 Band-Jahre sollten gebührend musikalisch gefeiert werden. Damit hätte sich ein Kreis geschlossen, denn das Hochdorfer Festzelt war vor vielen Jahren das erste, in dem die Band auftrat. Wie bei so vielen anderen Künstlern machte der Truppe allerdings Corona einen Strich durch die Rechnung, ebenso wie durchs restliche Jahresprogramm, das im Schnitt wie jedes Jahr etwa 30 Auftritte beinhaltet hätte. Zwar müssen die JFF-ler von ihren Auftritten nicht ihren Lebensunterhalt bestreiten, glücklich ist über die aktuelle Situation trotzdem keiner: „Es fehlt einfach was“, findet Sänger Carsten Berger.

In nahezu der aktuellen Besetzung stand JFF erstmals am 30. April 2000 in der Wendlinger Bar „Amadeus“ gemeinsam auf der Bühne, mit den fünf Gründungsmitgliedern Marijan Baligac (E-Gitarre), Alexander Werner (Schlagzeug), Thomas Albers (E-Gitarre), Ralf Brucker (Bass) und Sänger Carsten Berger.

Nach und nach wurden im Repertoire mehr Partyhits und aktuelle Charttitel eingebaut, da diese Stilrichtung vom Publikum besser angenommen wurde als die reine Rockschiene. Nach ihrem ersten Festzeltauftritt beim Musikverein Hochdorf war das nächste Ziel schnell abgesteckt: Die großen Zelte des Cannstatter Wasen und Frühlingsfests sollten es werden. Der Plan ging auf: Mehrere Jahre sorgte die Band dort ab 2011 vor bis zu 9000 Leuten für Stimmung, etwa in Grandls Hofbräu-Zelt. Schon bald gingen die Engagements über die Region hinaus. Sängerin Carolin Arnold, die bereits mit Musikgrößen wie Ronan Keating auf der Bühne stand und Auftritte bei großen Musikevents wie der Bravo Supershow oder The Dome verbuchen kann, verstärkt die aktuelle Truppe seit 2010.

Nach 20 Jahren kann die Band aus einem musikalischen Repertoire von über 200 Liedern schöpfen. „Im Schnitt stehen wir pro Auftritt gut viereinhalb Stunden auf der Bühne. Es waren auch schon sechs. 80 Lieder braucht man da pro Abend schon“, rechnet Ralf Brucker vor. Geprobt wird seit jeher in Deizisau, wo auch das umfangreiche Equipment untergebracht ist.

Im Laufe zweier Jahrzehnte ist nicht nur die Freundschaft unter den Bandkollegen gewachsen, auch zu anderen Musikerkollegen haben die JFF-ler gute Kontakte. Bei einigen Veranstaltungen haben sie die Bühne mit prominenten Musikern und Comedians wie Atze Schröder, Mickie Krause, „voXXclub“ oder der „Kleinen Tierschau“ geteilt. Was kann jetzt noch kommen? Ralf Brucker schwebt da ein eigener Partysong vor. Eins ist klar: „So lange es noch Spaß macht, machen wir weiter“, bringt es Marijan Baligac auf den Punkt. Katja Eisenhardt