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Solar und Geothermie für Weilheimer Kitas

Sanierung Die Stadt setzt bei den Kindertagesstätten Egelsberg und Öhrich auf regenerative Energien – eine Investition in die Zukunft. Von Bianca Lütz-Holoch

Strom vom Dach und Wärme aus der Erde: Die Stadt Weilheim setzt bei den Kitas Egelsberg und Öhrich auf regenerative Energien. Die beiden Einrichtungen, die ohnehin saniert werden, erhalten Photovoltaikanlagen und Stromspeicher sowie Wärmepumpen mit Geothermie. Der Preis ist auf den ersten Blick hoch – aus Sicht von Verwaltung und Gemeinderat aber eine sinnvolle Investition in die Zukunft.

 

Das ist nicht teuer, sondern sauteuer.
Martin Pfauth
Der SBV-Stadtrat über die Lösung mit Erdwärme und Wärmepumpen
 

„Die Kosten für die PV-Anlagen mit Speicher dürften sich innerhalb von zwölf Jahren amortisiert haben“, rechnete Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle vor. Die Anlage auf dem Dach der Kita Egelsberg leistet bis zu 35 Kilowattstunden, die im Öhrich sogar 45. In beiden Einrichtungen werden außerdem Speicher mit einer Kapazität von jeweils 20 Kilowattstunden eingebaut.

Kommune will Vorreiter sein

Für die PV-Anlagen rechnet die Verwaltung für die Kita Egelsberg mit 94 000 Euro, für die Kita Öhrich mit 113 000 Euro. Auf dem Egelsberg erreiche man damit einen Autarkiegrad von 50 Prozent, im Öhrich von 60 Prozent, so Züfle. Eine gesetzliche Pflicht zur Belegung der Dächer gab es nicht. „Als Kommune wollen wir aber Vorreiter sein“, betonte UWV-Stadtrat Hartmut Hummel. Zudem passe die PV-Anlage gut zur Nutzung: Kitas benötigen fast nur tagsüber Strom. Dass die Anlagen kommen, verbuchte Dr. Ulrich Mors auch als eigenen Erfolg. Die SBV hatte beantragt, die Belegung öffentlicher Gebäude mit PV-Anlagen zu prüfen.

Verzicht auf Pellet-Heizung

Andere Wege als geplant geht Weilheim zudem bei der Wärmeversorgung. Ursprünglich war vorgesehen gewesen, die alte Ölheizung in der Kita Öhrich gegen eine Holzpellet-Heizung auszutauschen. Auf dem Egelsberg wäre der Gasbrennwertkessel geblieben. Die aktuelle Lage am Energiemarkt hat die Stadt allerdings zum Umdenken bewogen. Die beiden Kitas sollen künftig über Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Geothermie beheizt werden, um unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu sein.

Der Anfangsinvest ist allerdings hoch. „Das ist nicht nur teuer, sondern sauteuer“, fasste es SBV-Stadtrat Martin Pfauth humorvoll zusammen. Das Heizsystem in der Kita Öhrich schlägt mit 125 000 Euro zu Buche, in der Kita Egelsberg mit fast 129 000 Euro. Trotzdem befürwortete Martin Pfauth – ebenso wie der Rest des Gremuims – die Umstellung. „In Kombination mit PV-Anlage und Stromspeicher ist die Lösung ideal“, betonte er. Für die Maßnahme kann die Stadt zudem mit Fördermitteln in Höhe von 93 000 Euro rechnen.