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Spargel aus der Region geht weg wie warme Semmeln

Spargelstand -
Spargelstand. Foto: Jean-Luc Jacques

Liebhaber von Spargel und Erdbeeren aus regionalem Anbau kommen trotz der Corona-Krise auf ihre Kosten: Der Nürtinger Rammerthof hat seine ersten mobilen Verkaufshäuschen wieder aufgebaut. Am Stand in Dettingen ging das Stangengemüse aus eigenem Anbau gestern am ersten Öffnungstag weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Dabei war bis vor Kurzem gar nicht klar gewesen, ob überhaupt genügend Erntehelfer ins Land kommen, um das Gemüse zu stechen. Auch, ob die Stangen wie gewohnt an den Häuschen vermarktet werden können, war fraglich gewesen. Letzteres hat eine Änderung der Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg geklärt: Seit 9. April sind mobile landwirtschaftliche Verkaufsstellen ausdrücklich erlaubt. Und auch wenn es dem Rammerthof an allen Ecken und Enden an Personal fehlt - einige Helfer sind trotzdem eingetroffen. „Wir haben 50 Spargelstecher aus Rumänien bekommen“, sagt Anna Henzler, die im Unternehmen für das Personal zuständig ist. Die Arbeiter haben in den vergangenen Tagen die ersten drei Tonnen des Stangengemüses geerntet. „Jetzt hoffen wir, dass nächste Woche über die Luftbrücke weitere 30 Helfer zu uns stoßen.“ Weggeblieben ist teilweise auch das Verkaufspersonal. „Das mussten wir mühsam neu zusammenstellen“, so Anna Henzler. Geplant ist, dass bis zum Wochenende zehn Verkaufsstände öffnen. Zum Spargel sollen sich in den nächsten Tagen zudem eigene Erdbeeren gesellen. Übrigens: Auf den Beerenfeldern der Henzlers sind auch 14 Deutsche im Einsatz, darunter Musiker, Köche und Projektmanager, die aufgrund von Corona zurzeit nicht arbeiten können. „Es haben sich so viele Menschen bei uns gemeldet, die helfen wollten“, freut sich Guido Henzler, einer der Geschäftsführer des Rammerthofs. „Das hat mich wirklich positiv überrascht.“ bil/Foto: Jean-Luc Jacques