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Stadt-Ticket: Dettingen ist mit dabei

ÖPNV Weil der Bus von Kirchheim nach Nabern über Dettingen fährt, ist die Schlossberggemeinde mit im Boot.

Dettingen. „Ganz ehrlich: Das ist eine weitere freiwillige Aufgabe. Drei Jahre lang schießen wir jeweils 10 000 Euro zu, also 30 000 Euro. Doch in Zeiten wie diesen würden es viele nicht verstehen, wenn wir das Stadt-Ticket nicht fördern würden“, sagte Dettingens Bürgermeister Rainer Haußmann.

Die Stadt Kirchheim plant die Einführung eines Stadt-Tickets im Verkehrsverbund Stuttgart (VVS). Derzeit gibt es 14 Kommunen im VVS mit unterschiedlichen Regelungen für ein Stadt- oder Ortsticket, 16 weitere haben Interesse bekundet. Ziel des VVS ist es, eine einheitliche Regelung zu finden. Basis dafür soll das Einzel-Tagesticket und Gruppen-Tagesticket sein. Der Vorteil: weniger Verkaufsvorgänge im Bus. Zudem erhalten die Fahrgäste die Möglichkeit von zusätzlichen Fahrten ohne zusätzliche Kosten. Das Stadt-Ticket ist somit auch ein attraktives Angebot für Familien und Gruppen.

Doch wieso ist Dettingen mit im Boot, wo es um den Stadtverkehr Kirchheim geht? Das Stadt-Ticket soll auch in den Ortsteilen Lindorf, Ötlingen, Jesingen und Nabern gelten. Weil Nabern über Dettingen angebunden ist, führt deshalb kein Weg an der Schlossberggemeinde vorbei.

Rainer Haußmann ließ keinen Zweifel daran, den ÖPNV zu fördern. „Aber es ist kommunales Geld. Eigentlich sollte es das Land finanzieren“, sagte er. Den Nutzer vor Augen, also alle Dettinger, riet er, in den sauren Apfel zu beißen. „Aus finanzpolitischer Sicht müsste ich davon abraten. Mir persönlich ist es auch zu teuer. Doch vielerorts würde es nicht verstanden werden, würden wir den Zuschuss ablehnen. Ich hätte mir jedoch mehr finanzielles Entgegenkommen seitens der Stadt Kirchheim gewünscht“, so der Schultes.

3 Euro fürs Stadt-Ticket

Die Binnenverkehre sind Kirchheim und Dettingen einzeln zuzurechnen. Der Anteil von rund 19 000 Euro mit Ziel oder Quelle Dettingen beziehungsweise Fahrt von und nach Nabern oder Kirchheim muss zwischen den zwei Kommunen vereinbart werden. „Da dazu keine weiteren Parameter vorliegen, wurde von der Stadt Kirchheim eine 50-zu-50-Regelung vorgeschlagen“, erklärte Hauptamtsleiterin Amelie Betz. Der Preis des Stadt-Tickets je Person beträgt 3  Euro, für eine Gruppe mit maximal fünf Personen 6 Euro. Das Einzel-Tages-Ticket kostet 5,20 Euro, das Stadt-Ticket ist also 2,20 Euro günstiger.

„Es wäre ein fatales Signal, nicht mitzumachen. Damit könnte man den einen oder anderen motivieren, mal mit dem Bus zu fahren“, erklärte Peter Beck. Einstimmig beschloss der Gemeinderat die Beteiligung am Stadt-Ticket. ih