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Ständig Ärger mit dem Lärm

Verkehr Um Krach zu vermeiden, sind auf der B 465 bei Dettingen die baulichen Möglichkeiten ausgereizt. Ständig beschallen einzelne Motorräder den Ort, doch die Polizei kontrolliert deren Auspuffanlagen nicht. Von Iris Häfner

Wir sind gesetzlich verpflichtet, die Bürger zu motivieren, sich lärmgeschädigt zu fühlen. Als Kommune können wir jedoch nichts machen, außer den Lärmaktionsplan fortzuschreiben - und dann bei Dritten Anträge zu stellen“, kritisierte Dettingens Bürgermeister Rainer Haußmann die technokratische Vorgehensweise, zu der sie eine EU-Richtlinie verpflichtet.

„In den Jahren 2008/09 haben wir eine Lärmkartierung vorgenommen, die auf einem Rechenverfahren basiert. Diese Berechnungen haben wir nun wiederholt“, erklärte Jürgen Roth vom Büro Soundplan dem Gemeinderat. Ihn interessierte dabei, was aus Lärmsicht passiert ist. Auf der B 465 wurde ein lärmarmer Belag aufgebracht, ein Tempo-70-Schild aufgestellt und das Ortsschild vorversetzt. „Das alles wirkt sich aus. Durch den Flüsterbelag hat sich der Verkehr akustisch halbiert“, erklärte er. Auf der B 465 sei nun das Machbare erreicht worden. Probleme durch Raser sind damit aber nicht gelöst. Seine Forderung ist daher klar: mehr Polizeikontrollen. „Mehr Vorschläge kann ich nicht machen“, bedauerte er.

Anders sieht es jedoch bezüglich der Autobahn aus, der Hauptlärmquelle nicht nur für den Norden Dettingens. Auf der Seite Kirchheims gibt es eine großzügige Lärmschutzwand, die den Schall in die Nachbarkommune drängt. „Ein Tempolimit auf 120 wäre sinnvoll, ebenso eine Lärmschutzwand auf Dettinger Seite und Flüsterasphalt. Passiver Lärmschutz ist das letzte Mittel“, sagte Jürgen Roth.

Unvermeidlich ist aus seiner Sicht die Beschleunigung der Knotenpunkte auf der Bundesstraße, um den Verkehr durchgängiger zu machen. „Fließender Verkehr ist ruhiger als ständig stoppender und startender. Außerdem sollten die Auspuffanlagen, insbesondere von Motorrädern, regelmäßig kontrolliert werden“, forderte er.

Polizei kontrolliert zu wenig

Diesen Ball nahm Rainer Haußmann gerne auf. Zu wenig kümmert sich seiner Ansicht nach die Polizei um die schwarzen Schafe unter den Bikern. Mit seinen Klagen ist er nicht allein. Die Bürger in Lenningen und Erkenbrechtsweiler leiden ebenfalls unter den Krachmachern. Bisher sei er von der zuständigen Behörde immer abgewimmelt worden. „Seit Jahren werden uns Kontrollen versprochen, ohne dass was passiert. Im Landkreis Aalen werden sie dagegen angeordnet“, ärgert sich nicht nur er über einzelne Raser, die nachts den ganzen Ort beschallen. Ein gemeinsames Schreiben mit seinem Kollegen Roman Weiß aus Erkenbrechtsweiler soll die Dringlichkeit unterstreichen.