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Standing ovations für die „gute Seele“ des Verbandes

Hauptversammlung des Blasmusikverbandes Esslingen peilt Gleichstellung mit Sportverbänden an

Die Gleichstellung der Musikverbände mit den Sportverbänden war Schwerpunkt der Hauptversammlung des Blasmusikverbandes Esslingen in Notzingen. Die Jugendförderung ist und bleibt im Fokus der Verbandsarbeit.

Der Musikverein Notzingen-Wellingen eröffnete die Versammlung gekonnt mit dem Verbandsmarsch „Wie schön ES klingt“.Fotos: Thomas

Der Musikverein Notzingen-Wellingen eröffnete die Versammlung gekonnt mit dem Verbandsmarsch "Wie schön ES klingt". Foto: Thomas Krytzner

Notzingen. Der Bundestagsabgeordnete Markus Grübel, Präsident des Verbandes, wies nach der musikalischen Eröffnung durch den Musikverein Notzingen-Wellingen auf die hohe Frauenquote im Verband hin. 46 Prozent der aktiven Musiker seien weiblich.

Aktuell seien etwas weniger als die Hälfte der Mitglieder unter 18 Jahren. „Wir sind ein junger Verband“, erklärte Grübel und forderte: „Führt junge Menschen an die Blasmusik heran!“ Das geplante Musikzentrum in Plochingen sei eine gute Sache und verkehrstechnisch optimal. Der Verband überlege, die Geschäftsräume nach Plochingen zu verlegen.

Nach weiteren Grußworten durch den Notzinger Bürgermeister Sven Haumacher, Udo Goldmann, Präsident des Chorverbandes Karl Pfaff, und Timo Frank, Präsident des Musikvereins Notzingen-Wellingen, berichtete Geschäftsführer Ralf Krasselt über das vergangene Jahr, das ein intensives und gutes Verbandsjahr war.

Mit einer Postkartenaktion will der Verband nun erreichen, dass die Musikverbände mit den Sportverbänden gleichgestellt werden und vom Land ebenso finanzielle Zuschüsse erhalten. Wenn hier alle Musikvereine mitmachten, so Krasselt, kämen einige Tausend Karten zusammen und man würde dem Anliegen mehr Gewicht verleihen. Es könne ja nicht sein, dass in den Sportverbänden Geld für bestimmte Aufgaben vorhanden sei und die Musikverbände dabei aber leer ausgingen. Ebenso ermunterte Ralf Krasselt die Delegierten der 51 Mitgliedervereine, vermehrt mit den Schulen zusammenzuarbeiten und so die Jugendarbeit zu fördern.

Sinja Wernz, Verbandsjugendleiterin, berichtete, dass der kurzfristig verwaiste Vorstand des Jungendmusikverbands neu organisiert wurde und nun alle Posten im Leitungsgremium wieder besetzt seien. Stolz durfte sie auch die Teilnahme am Landesmusikfest in Karlsruhe verkünden. In der Stufe 5 siegte die Bläserjugend Esslingen und begeisterte die Jury mit ihrem Können.

Verbandsdirigent Thorsten Feisthammel sah seine Eingewöhnungsphase dank guter Zusammenarbeit mit der Verbandsleitung als erfolgreich abgeschlossen. Er blickte vorwärts auf das Jugendwertungskonzert im April und auf das Kreisblaskonzert im November in Jesingen. Er wandte sich an die Delegierten und bat um Anregungen aus den Vereinen. Bevor Feisthammel seinen Ausblick schloss, verwies er auf den Dirigierkurs, der dieses Jahr in Köngen organisiert wird.

Die Wahlen gingen ohne Diskussion und einstimmig über die Bühne. Im Amt bestätigt wurden: Ralf Krasselt als geschäftsführender Präsident; Georg Frank als Vizepräsident Teck; Herward Heidinger als stellvertretender Verbandsdirigent sowie die Kassenprüfer Dietmar Jauss und Adolf Reiter. Neu in den Verbandsvorstand kommen Michael G. Trippner als Vizepräsident Neckar sowie Nicole Schreiber, Florian Kübert und Christian Baur als Beisitzer.

Bei den Ehrungen gab es für die Geschäftsführerin Gabriele Frank stehende Ovationen für 25 Jahre. Markus Grübel stellte sie als „gute Seele“ des Verbandes vor und attestierte ihr, dass sie stets alle zusammenhalte. In der Folge wurde die Jahresrechnung 2015 vorgestellt und die Geschäftsführerin entlastet. Im Haushaltsplan 2016, so Ralf Krasselt, rechne man mit einem Defizit. Dies sei auch der Tatsache geschuldet, dass das Schullandheim Lichteneck nicht mehr als Seminarort zur Verfügung stehe. Beruhigend seien jedoch immerhin noch die Rücklagen.