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Startschuss zur Sanierung fällt im August

Instandhaltung 42 Jahre nach seinem Bau wird das Notzinger Rathaus renoviert: Ende August soll das 1,2 Millionen Euro teure Projekt losgehen. Von Katja Eisenhardt

Bürgermeister Sven Haumacher ist sicher: „Wenn man alles richtig gut macht, dann kostet das auch was. Aber wenn wir das jetzt schon angehen, dann machen wir das auch gleich g‘scheit.“ Das sagte er in der Juli-Sitzung des Gemeinderats im vergangenen Jahr, als es in Sachen Sanierung und Modernisierung des Rathauses konkret wurde. Bereits seit 2014 beschäftigte das Thema Verwaltung und Gemeinderat. Die Verjüngungskur wurde in der Juli-Sitzung mit 850 000 Euro beziffert. Nun kommen Mehrkosten in Höhe von 159 000 Euro oben drauf, sodass die Kostenschätzung jetzt bei 1,2 Millionen Euro liegt.

Das Rathaus war anfällig

Die Kostensteigerung sei angesichts der derzeit sehr guten Konjunkturlage der Baubranche nicht ungewöhnlich, erklärt Architekt Bertram Kiltz: „Die Betriebe kommen teils mit der Nachfrage gar nicht mehr hinterher, entsprechend steigen die Preise bei den Angeboten.“ Zu Buche schlagen etwa die aufwendigen Tiefbauarbeiten für den Bau des Aufzugs. Um die neuen Fenster an den Bestand anpassen zu können, werden umfassende Schreinerarbeiten notwendig. Mehrkosten entstehen ebenso durch die Anschaffung einer neuen Schließanlage, durch eine neue barrierefreie WC-Anlage im Erdgeschoss, für Reinigungsarbeiten sowie für die angepassten Honorare für Architekten und Fachplaner. Über das Landessanierungsprogramm kann zumindest ein Teil der Gesamtsumme gefördert werden - nicht förderfähig sind davon etwa die Kosten für die Büroausstattung. Nach aktuellem Stand geht Kämmerer Sven Kebache von einer Förderung in Höhe von grob 400 000 Euro aus.

Dass man sich dafür entschieden hat, alle Fenster auszutauschen sowie die Elektrik im Gebäude auf den neuesten Stand zu bringen, hat Gründe: Bereits zweimal wurde in den letzten Jahren ins Rathaus eingebrochen. Sowohl energetisch als auch in Sachen Sicherheit haben die Fenster schon bessere Zeiten gesehen. Wasser bereitete der Elektrik Probleme.

Grundsätzlich soll sich das Erscheinungsbild des Rathauses nicht allzu sehr verändern, erklärt Bertram Kiltz anhand eines aktuellen Entwurfs. Zur Erinnerung: Neu gestaltet wird der Eingangsbereich inklusive neuer Glas-Fügeltüren sowie einem Vordach, einer modernen Briefkasten- und Klingelanlage sowie einem Notausgang. Im Erdgeschoss sollen das Bürgerbüro, Büros der Mitarbeiter sowie das Standesamt - das gleichzeitig als Besprechungsraum dienen kann - angesiedelt werden. Das Foyer soll hell gestaltet und mit Sitzgelegenheiten für die Besucher ausgestattet werden. Als neuer Bodenbelag ist im gesamten Erdgeschoss ein pflegeleichter Linoleumboden vorgesehen, der über den bestehenden Boden gelegt werden soll. Die Räume im Obergeschoss bleiben vorerst so, wie sie sind, bis auf die Fenster und die Elektrik. Dazu bekommt die Fassade eine Verjüngungskur.

Für den Bau des Aufzugs muss die Bachstraße zeitweise gesperrt werden. Während die Zufahrt für die ebenfalls im Gebäude angesiedelte Feuerwehr frei bleibt und das Rathaus selbst weiterhin über den Haupteingang zugänglich ist, muss der Busverkehr drei Monate lang umgeleitet werden.

Wenn es im zweiten und dritten Bauabschnitt dann um die Arbeiten im Inneren sowie um die neuen Fenster und die Fassade geht, werden die Mitarbeiter des Bürgerbüros im Erdgeschoss in die Räume der alten Post umziehen. Diese sind über einen Seiteneingang am Rathausgebäude zugänglich.

Notzingens Kämmerer Sven Kebache (oben) zeigt, wo der neue Aufzug gebaut wird. Bürgermeister Sven Haumacher (links) kümmert sich
Notzingens Kämmerer Sven Kebache (oben) zeigt, wo der neue Aufzug gebaut wird. Bürgermeister Sven Haumacher (links) kümmert sich um die sanierungsbedürftigen Fenster.Fotos: Katja Eisenhardt