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Täter versucht zuerst, Fenster aufzuhebeln

Ist ein Einbrecher nicht nach drei bis fünf Minuten im Haus, gibt er laut Polizei meistens auf. Die Beamten bieten für alle Interessierten eine kostenlose Schwachstellenanalyse in ­Wohnungen und Häusern an.

Kirchheim. Ein Einbrecher versuche immer zuerst, ein Fenster aufzuhebeln, sagt Kommissar Hendrik Kaiser. Gelinge das nicht, schlage ein Täter oft ein Loch in das Fenster, um es von innen zu öffnen. „Ein einzelner Steinschlag fällt nicht auf.“ Dagegen helfe ein abschließbarer Griff. Dieser helfe aber nur, wenn der Täter nicht schon beim Hebeln Erfolg hatte. Das hänge vom Beschlag ab. So seien Pilzkopfzapfen weit stabiler als flache Zapfen. Ein Fenster brauche sechs Stück, eine Terrassentür zehn bis zwölf. Der Mehrpreis für einen einbruchshemmenden Beschlag beträgt etwa 40 bis 80 Euro pro Fenster. Eine nachträgliche Aufrüstung ist erheblich teurer. Bauherren können sich vorab kostenlos von der Polizei in einer Bauplanberatung beraten lassen.

Fenster, die gekippt bleiben sollen, etwa im Bad und im WC, lassen sich mit einem gegen Demontage gesicherten Gitter verschließen. Die komplette Scheibe herauszuschlagen, um danach einzusteigen, das machen Einbrecher in der Regel nicht. Dazu wären mehrere Schläge nötig; das könnte auffallen. Außerdem besteht Verletzungsgefahr. Der Täter würde dadurch die von der Polizei sehr geschätzten DNA-Spuren hinterlassen. Ein Einbrecher im Privathaus versucht sein Glück laut Polizei normalerweise drei bis fünf Minuten. Ist er dann nicht drin, gibt er meistens auf.

Die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle bietet eine kostenlose Schwachstellenanalyse an. Für diese kommt ein Polizeiberater vor Ort in die Wohnung. Er empfiehlt die Maßnahmen, die notwendig sind, ohne eigene Verkaufsinteressen. Interessierte können sich beim Polizeipräsidium Reutlingen unter der Telefonnummer 0 71 21/9 42-12 02 melden. Wegen der großen Nachfrage beträgt die Wartezeit mehrere Wochen, manchmal sogar Monate. Im Sommer sind die Wartezeiten oft kürzer als im Winter.