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„Team Guido“ auf Wahlkampftour

CDU-Spitzenkandidat Wolf besucht das Unternehmen Keller-Lufttechnik in Jesingen

Guido Wolf (links) hat auf seiner Wahlkampftour bei Keller-Lufttechnik vorbeigeschaut.Foto: Jean-Luc Jacques
Guido Wolf (links) hat auf seiner Wahlkampftour bei Keller-Lufttechnik vorbeigeschaut.Foto: Jean-Luc Jacques

Kirchheim. Wolf lässt auf sich warten. Im Besprechungsraum der Firma Keller Lufttechnik hat sich die lokale CDU-Riege versammelt, vom Bundestagsabgeordneten bis zum

Antje Dörr

Gemeinderat. Dann rollt der Wahlkampfbus auf den Hof. Heraus steigt Kretschmanns Herausforderer. Und er hat Verstärkung mitgebracht. Sein Gefolge besteht aus einem halben Dutzend Christdemokraten. Alle sind jung, alle tragen orangene T-Shirts, auf deren Rücken „Team Wolf“ steht, und „Wir für Guido“ auf der Brust. Dekorativ sehen sie aus. Bei diesem Firmenbesuch scheint das ihre einzige Aufgabe zu sein.

Keller Lufttechnik ist ein baden-württembergisches Musterunternehmen. 1903 gegründet, 380 Mitarbeiter, geführt von den Brüdern Horst und Frank Keller. Die Firma, die sich auf industrielle Entstaubungstechnik spezialisiert hat, ist auf Wachstumskurs, hat weltweit Niederlassungen. Das war nicht immer so. „2009 hat es uns in der Wirtschaftskrise erwischt“, erzählt Horst Keller. Die Firma hat die Krise überwunden, ohne einen Mitarbeiter zu entlassen. „2011 haben wir 48 Millionen Euro Umsatz gemacht. Heute sind es 70 Millionen – Tendenz steigend“, sagt Keller.

Solche Geschichten mag Guido Wolf. Die Firma Keller Lufttechnik sei „beispielhaft für erfolgreiche Unternehmensführung“, sagt der CDU-Kandidat, den der Wahlkreisabgeordnete Karl Zimmermann nach Kirchheim eingeladen hat. Die Firma schaffe den Spagat, unterwegs in der Welt zu sein, aber doch daheim in Baden-Württemberg. „Ich mag es, wenn Unternehmer sich ihrer Wurzeln bewusst sind. Das ist nicht selbstverständlich“, sagt Wolf.

Bevor er sich die Produktion ansieht, will Wolf darüber ins Gespräch kommen, wo die Unternehmer der Schuh drückt und was sie von der Politik erwarten. Besonders die Ausbildungssituation und das Fachkräfteproblem interessieren ihn. Der Aufwand, Fachkräfte zu bekommen, sei sehr viel größer geworden, berichtet Horst Keller. „Früher kamen die meisten unserer Mitarbeiter mit dem Fahrrad aus der Nachbarschaft, oder zumindest aus der Nähe. Heute rekrutieren wird bundesweit.“ Einige Fachkräfte kämen sogar aus China und Lateinamerika. Bei den Auszubildenden konnte sich Keller-Lufttechnik bisher auf die Bildungspartnerschaft mit der Werkrealschule in Jesingen verlassen. „Dort haben wir unsere meisten Konstruktionsmechaniker rekrutiert“, erzählt Horst Keller von dem IHK-Projekt, im Rahmen dessen die Schüler frühzeitig in den Betrieb hineinschnuppern konnten. Weil die Werkrealschule in Jesingen bekanntlich ausläuft, strebt Keller-Lufttechnik eine Bildungspartnerschaft mit einer anderen Schule an.

„Wir wollen stabile Rahmenbedingungen und ansonsten hauptsächlich in Ruhe gelassen werden, damit wir unser Geschäft machen können“, lautet Kellers Bitte an die Politik. Genervt ist er hauptsächlich von einem Bundesgesetz: „Das Mindestlohngesetz plagt uns schon sehr.“

Nach einem Rundgang durch die Produktion und einem spontanen Aufeinandertreffen mit zwei Eseln, die Frank Kellers Tochter auf dem Firmengelände hält, steigt das Team Guido wieder in den Wahlkampfbus. Wolf möchte gerne wiederkommen. Am liebsten als Ministerpräsident.