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Teckbahn-Chaos: DB antwortet spät und ausweichend

Verkehr Grünen-Politiker Matthias Gastel will die Probleme auf der Strecke nun im Bundestag zur Sprache bringen. Von Thomas Zapp

Ein (zu) häufiges Bild im Lenninger Tal: Ein Bus ist im Einsatz als Schienenersatzverkehr für die Teckbahn. Foto: Carsten Riedl

Die Teckbahn von Lenningen nach Kirchheim bleibt ein Sorgenkind. Anfang Februar sorgte ein Ausfall am Montagmorgen für besonders großen Ärger, weil auch das Busunternehmen für den Schienenersatzverkehr nicht informiert wurde und Schülerinnen und Schüler zu spät in den Unterricht kamen. Diese Strecke sorgt auch beim bahnpolitischen Sprecher der Grünen-Fraktion im Bundestag, Mathias Gastel, verlässlich für Ärger. 

Als die Bahn technische Problemen an neu gelieferten Fahrzeugen und Personalengpässe wegen Krankheit anführte, wollte Gastel das so nicht hinnehmen. „Dieses Problem, dass der Betrieb wegen Personalmangels immer wieder tage- und wochenweise ausfällt, kennen wir bereits seit Jahren und hat damit auch schon bestanden, als der Fahrermangel insgesamt noch nicht ganz so groß war und Krankheitswellen nicht so stark ausgeprägt waren wie zuletzt“, schrieb er an Dirk Rothenstein, Vorsitzender der Geschäftsleitung der S-Bahn Stuttgart.

Gastel wollte wissen, wie viel Fahrpersonal für die Teckbahn vor fünf Jahren zur Verfügung stand und wie viel jetzt. Auch wollte er wissen, wie viele Fahrerinnen und Fahrer sowohl S-Bahnen als auch die Züge der Teckbahn fah­ren dürfen. Die DB hat sich bis zum 10. März Zeit gelassen mit ihrer Antwort auf die Fragen. Befriedigend seien sie auch nicht, betont Gastel, denn: „Die Deutsche Bahn möchte keine konkrete Aussage über die Entwicklung ihres Personalbestandes machen“, schreibt der Abgeordnete. Lediglich die Bemühungen um Personal und 100 Neueinstellungen für die S-Bahn führte Rothenstein an. Für Gastel waren diese Auskünfte nicht aussagekräftig.

Transparenz als Pflicht

Deshalb werde er nun auf dem parlamentarischen Weg nachfragen. „Da die Strecke im Personenverkehr ausschließlich durch die DB befahren wird und keine Wettbewerbssituation besteht, sehe ich keinen Grund, eine Antwort zu verweigern. Vielmehr sehe ich eine Pflicht, seitens des Staatsunternehmens die Öffentlichkeit angesichts dramatischer Schlechtleis­tungen offen und transparent zu informieren.“ 

Ausdrücklich unterstütze Matthias Gastel die Kampagnen der Deutschen Bahn zur Gewinnung des dringend benötig­ten Personals. Weitere Fahrerinnen und Fahrer der S-Bahn für den Einsatz auf der Teckbahn auszubilden, sei aus seiner Sicht zwingend. „Weshalb sich dies erst in Prüfung befindet, obwohl die Notwendigkeit angesichts der vielen Ausfälle auf der Teckbahn offensichtlich ist, entzieht sich allerdings meinem Verständnis.“ Auf Basis einer parlamentarischen Anfrage will er nun einen erneuten Anlauf nehmen.