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Traumhafter Blick auf steil aufragende Bergwände

Fünf Radlersenioren aus Dettingen überqueren gemeinsam die Alpen mit dem Ziel Venedig

Venedig war das Ziel von fünf Dettinger Radlersenioren. Der Großteil der Gruppe zog es ­jedoch vor, ein Stück mit dem Zug zu fahren.

Gruppenbild mit Dame: In Mittenwald nahmen die Dettinger Radlersenioren nach der Stadtbesichtigung die Alpen-Tour in Angriff. Fo
Gruppenbild mit Dame: In Mittenwald nahmen die Dettinger Radlersenioren nach der Stadtbesichtigung die Alpen-Tour in Angriff. Foto: privat

Dettingen. Franco Petrosino, Peter Baur, Stefan Molitor und Bernd Grässner, mit 76 Jahren der Senior der Gruppe, stiegen um 5.21 Uhr in die S-Bahn in Kirchheim. In Wolfratshausen angekommen, waren die noch entfernt liegenden Alpengipfel zu sehen. Gut vorbereitet stiegen sie auf ihre Mountainbikes und steuerten der Isar entlang das erste Etappenziel, Mittenwald, an, das sie um 18 Uhr erreichten. Dies gelang auch Werner Hack. Er war einen Tag vorher in Dettingen losgefahren und hatte bereits 180 Kilometer mehr in den Beinen. Alle Übernachtungen waren gebucht, so konnte gleich Quartier bezogen werden.

Nach erstmal 300 Höhenmetern bergauf über Leutasch zur Buchener Höhe erfolgte in früher Morgenstunde eine rasante Abfahrt nach Telfs. Bis Innsbruck, dem Innradweg entlang, konnten Kräfte gespart werden. Auf der linken Talseite an der Bergiselschanze vorbei ging es die ersten Kilometer steil bergauf. Eine gute Aussicht belohnte die Anstrengungen. Nach Matrei setzte ein heftiger Regen ein. Als in Gries der Wirt die Gruppe pitschnass ankommen sah, hat er einen Wäschekorb bereitgestellt, über den die nassen Kleidungsstücke den Weg in die Waschmaschine fanden.

Voller Tatendrang fuhren die Männer auf leicht ansteigendem Gelände zum Brennerpass, mit 1 370 Meter Höhe der höchste Ort der Tour. Von dort führte der Weg über eine asphaltierte, stillgelegte Bahntrasse zur alten Fuggerstadt Sterzing ins Eisacktal. In Brixen lud die Bischofskirche mit den anliegenden Cafés zur Mittagspause ein. Entlang der Eisack, begleitet von Apfel- und Rebenplantagen, ging es weiter nach Bozen.Dort angekommen, wurde ein Umweg über eine weitere stillgelegte Bahntrasse nach Kaltern in Kauf genommen. Die Aussicht war traumhaft, die mediterrane Vegetation verblüffte die Radler. Nach 134 Kilometern und 1 080 Höhenmetern war allen die Einkehr in Auer sehr willkommen

Bassano del Grappa war der nächste Zielort. Gut erholt ging es weiter auf dem Damm der Etsch in Richtung Trento. Wegen des starken Autoverkehrs in Trento wählten die Radlersenioren den Weg über Gardolo, der eine längere Schiebepassage zur Folge hatte. Den Radfahrern wird für diesen Streckenabschnitt die Bahn von Trento bis Pergine empfohlen. In Pergine war es angenehmer weiterzukommen, da ausgeschilderte Radwege die Streckenführung um den Caldonazzo-See weiter auf dem Brenta-Radweg erleichterten. Die traumhafte Kulisse der links und rechts steil aufsteigenden Bergwände, die sich mit Wald- und Feldwegen abwechselten, ließen die Anstrengungen vergessen.

Ein stramm aufkommender Wind von vorne regte zum Windschattenfahren an. Zufrieden wurden nach 148 Kilometern die Räder über die alte, überdachte Holzbrücke, das Wahrzeichen der Stadt Bassano, geschoben. Bernd hatte die lange Tour mit seinem Elektrobike gut zu Ende gebracht. Die Stadtbesichtigung mit vielen Sehenswürdigkeiten wurde auf den nächsten Tag verlegt.

Einer der Höhepunkte dieser Reise sollte folgen. Nach 75 Kilometer mit dem Rad ging es um 14.30 Uhr mit dem Bus ab nach Venedig zur Besichtigung der historischen Altstadt. Gemütlich vorne auf einem Wasserbus sitzend, wurden die teils renovierten und mehrfach dem Zerfall preisgegebenen Paläste bestaunt, die beidseitig den Lauf des Canale Grande zieren. Am Markusplatz angekommen, gliederte sich die Gruppe in das Heer der Touristen ein. Kreuz und quer ging es durch die engen Gässchen über die Rialtobrücke zurück zum Busbahnhof. Nach einer langen Nacht ging‘s dann am Nachmittag mit dem Zug in Richtung Heimat. smo