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Trend: Echte Camper schreckt der Winter nicht

Tourismus Campen ist „in“ – auch Eis und Schnee stehen einem Urlaub im Wohnwagen nicht im Weg. Allerdings sind manche Campingplätze im Winter zu. Von Birgit Rexer

Region. Nicht erst seit das Thema Camping und Caravan auf der Urlaubsmesse CMT riesiges Interesse fand, ist klar: Campen liegt voll im Trend. Mit dem Wohnmobil oder dem Wohnwagen sind Campingfans allerdings nicht nur im Sommer unterwegs.

Auch im Winter wird der Aufenthalt im mobilen Heim immer beliebter. „Es gibt jede Menge Leute, die auch im Winter kommen, das Campen im Winter läuft schon seit 2019 – mit einem Einbruch durch Corona - so richtig gut“, betätigt Elmar Thanner, Betriebsleiter beim Alb-Camping in Westerheim.
 

Die Anforderungen der Gäste sind gestiegen.
Campingplatz-Chef Elmar Tanner vergleicht Camping heute und früher.
 

„Grundsätzlich haben wir 365 Tage im Jahr geöffnet“, fügt er hinzu. Ein großer Vorteil ist, dass die Wohnwagen und Wohnmobile beheizt werden können. „Man verbraucht eben  mehr Gas als im Sommer“, erklärt Thanner. Zudem gibt es wintertaugliche Vorzelte, die sogar bei Schneehöhen von bis zu einem halben Meter eingesetzt werden können.

Wer auf dem Campingplatz in Westerheim übernachtet, kann bei genügend Schnee den dortigen Skilift benutzen oder zum Schneeschuhwandern gehen. „Derzeit gibt es diesen Trend zurück zu den Wurzeln. Die Besucher entdecken die Heimat und die Region wieder, und wer in den 70er und 80er Jahren mit den Eltern campen war, entdeckt das wieder neu“, so Elmar Thanner.

Allerdings steht heute das sogenannte Glamping im Mittelpunkt, eine Wortschöpfung aus Glamour und Camping. „Die Anforderungen der Gäste sind klar gestiegen“, betont Thanner. Auf dem Campingplatz in Westerheim gibt es jetzt einen Massageraum. „Seit letztem Jahr haben wir auch eine mobile Sauna, auf die wir je nach Wetter auf Abruf zugreifen können. So ein bisschen Wellness kommt gut an.“ Wer keinen Wohnwagen sein Eigen nennt, kann auf dem Campingplatz in Westerheim auch in einem riesigen Holzfass oder einer Schlafkota – einem runden Holzhaus – nächtigen.

Auch der 5-Täler-Campingplatz im Längental bei Geislingen ist einer derjenigen Plätze, die in der kalten Jahreszeit geöffnet haben. „Wir haben viele Dauergäste, die auch im Winter regelmäßig kommen“, erzählt Platzwart Hans Weltsch. Von den 49 Stellplätzen sind 19 mit Dauercampern belegt. „Auch Monteure kommen gerne zu uns, da es günstiger ist als im Hotel“, so Weltsch. Die gute Resonanz durch die Camper führt der Platzwart auf die „Löwenpfade“ zurück. „Das kommt bei unseren Campern gut an, die gehen gerne wandern.“ Zudem sind auf dem Geislinger Campingplatz auch Hunde erlaubt.

Der Campingplatz Waldpark in Hohenstadt hat im Winter nur für Dauercamper geöffnet. Von den rund 100 Dauercampern kommt etwa die Hälfte auch im Winter  zum Übernachten. „Bei den anderen Besuchern ist die Nachfrage zu gering und der Aufwand zu hoch“, erklärt Besitzer Axel Röhm. Auch er beobachtet, dass eher mehr Camper kommen, wenn auf der Alb viel Schnee liegt.

Im Winterschlaf befindet sich der Campingplatz neben der A 8 bei Aichelberg. Hier beginnt die Saison erst wieder am 7. April.