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Umfrage zum Wärmenetz: Neidlingen bittet Bürger um Antwort

Nahversorgung Die Planung des Wärmenetzes hängt von dem Stimmungsbild in der Gemeinde ab. 

Neidlingen. Trotz des derzeitigen Stopps beim Baugebiet Schießhütte geht es bei der Neidlinger Nahwärmeversorgung voran. Die Genossenschaft „Energie unterm Reußenstein“ befindet sich in der Gründungsphase, die erste Versammlung hat im August stattgefunden. Mit Margit Frasch, Rolf Gienger, dem Gemeinderat Uli Hepperle und Bürgermeister Jürgen Ebler wurde ein ehrenamtlicher Vorstand gewählt. Zwei Arbeitskreise kümmern sich um die Projektplanung und um technische Fragen.

Die Idee, eine Nahwärmeversorgung aufzubauen, sei schon älter, erläutern Rolf Gienger und Uli Hepperle. „Für die Reußensteinhalle und Schule brauchen wir 50 000 Liter Öl pro Jahr.“ Deshalb kam im Gemeinderat der Gedanke auf, selbst zu heizen. Die Idee schlief allerdings wieder ein. Mit dem Neubaugebiet Schießhütte erwachte sie zu neuem Leben. Allein für das Neubaugebiet mit seinen bestens isolierten Gebäuden ist das Projekt nicht wirtschaftlich, deshalb erweiterte sich der Blick auf den ganzen Ort. Für die Nutzer, sagt Hepperle, dürfe die Nahversorgung keinesfalls teurer sein als eine eigene Heizung.

Die  Nahwärme soll von erneuerbaren Energien gespeist werden. Welche genau, ist noch offen. Auch Kombinationen sind denkbar. 

Eine einzige Heizzentrale würde allerdings für den Ort nicht reichen, es müssten wohl zwei oder drei sein, die Standortsuche läuft. Je näher im Zentrum, desto geringer wären die Leitungsverluste. Dass es einen kleinen Kamin gibt und Holzhackschnitzel auch angeliefert werden müssen, spricht jedoch eher für einen Standort am Ortsrand. Die isolierten Leitungen laufen in zwei Richtungen – eine Zuführung für das warme Wasser und eine Rückführung. Auch ein drittes Rohr mit mittlerer Temperatur, passend für eine Fußbodenheizung, wäre möglich, würde aber die Investition verteuern.

Entscheidend ist nun der Bedarf, deshalb lag dem Neidlinger Amtsblatt vor Kurzem ein umfangreicher Fragebogen bei. „Es wäre schön, wenn das jeder ausfüllt, auch der, der kein Interesse hat“, sagt Gienger. Derzeit gehe es um ein Stimmungsbild, die Verträge kommen dann später.

Ist die Bedarfsplanung auf Basis der aktuellen Umfrage abgeschlossen, sollen der Geschäftsplan und der Eintrag ins Genossenschaftsregister folgen. Dann kommen die Projektierung und der erste Bauabschnitt. Die Website www.eureg-neidlingen.de soll in Kürze freigeschaltet werden. Ab sofort wird in der Geschäftsstelle in der Wiesensteiger Straße 2 jeden Donnerstag von 17 bis 19 Uhr eine Beratung angeboten, eine Voranmeldung ist nicht nötig. Peter Dietrich