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Umweltzone ist demnächst passé

Verkehr Wer mit dem Auto in die Innenstadt ­Wendlingens fahren möchte, braucht künftig keine grüne Plakette mehr.

Wendlingen. Seit zehn Jahren dürfen Fahrzeuge mit einem hohen Schadstoffausstoß nicht nach Wendlingen hineinfahren: Nahezu das gesamte Stadtgebiet ist seit April 2013 Umweltzone. Demnächst allerdings soll dies der Vergangenheit angehören, wie aus einer Mitteilung des Landesverkehrsministeriums hervorgeht. Denn die kritischen Werte seien deutlich gesunken.

Vor einigen Jahren sah das noch anders aus. Bei Feinstaubmessungen waren die Grenzwerte zu oft überschritten worden: 41 Mal war der Tagesmittelwert für Feinstaub von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahr 2010 gerissen worden; zulässig sind 35 Tage. Seit die Fahrzeuge der Schadstoffklassen 1 bis 3 aus der Stadt verbannt wurden, habe sich die Luftqualität deutlich verbessert, heißt es nun. Seitdem seien die Grenzwerte nicht mehr überschritten worden – wie überhaupt seit 2018 flächendeckend in Baden-Württemberg.

Kritisch waren dagegen weiterhin die Stickstoffdioxidmesswerte (NO2), die im vergangenen Jahr aber ebenfalls erstmals im ganzen Land unter der kritischen Höchstmarke geblieben seien, so das Verkehrsministerium. Dieser Wert darf im Jahresmittel 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft nicht überschreiten. In Wendlingen wurde der NO2-Grenzwert laut dem Ministerium bereits 2015 gerade so eingehalten. Bei einer Überprüfungsmessung im vergangenen Jahr betrug der Wert noch 23 Mikrogramm je Kubikmeter. In Esslingen wurde die zulässige Stickstoffdioxidbelastung an der Messstelle Grabbrunnenstraße in den Jahren 2016 bis 2018 über-, danach zwei Jahre lang unterschritten. Die Messungen wurden Ende 2020 eingestellt. Ähnlich in Leinfelden-Echterdingen, wo seit Ende 2019 nicht mehr gemessen wird.

Nun soll also in Wendlingen die Umweltzone fallen. Bereits Anfang 2022 war bekannt geworden, dass in mehreren Städten im Land entsprechende Überprüfungen vorgesehen waren. Die Aufhebung der Umweltzone in Wendlingen sei beim Regierungspräsidium Stuttgart in Arbeit, teilt das Verkehrsministerium mit, und werde voraussichtlich im ersten Halbjahr 2023 umgesetzt. Greta Gramberg