Weilheim · Lenningen · Umland

Unkonventionelles Programm mit besinnlichen Tönen

Konzert Der Chor der Weilheimer Peterskirche und das Schwäbische Kammerorchester stimmten auf die Karwoche ein.

In der Weilheimer Peterskirche stimmten Chor und Orchester auf die Karwoche ein. Foto: Rainer Kellmayer

Weilheim. Mit einem unkonventionellen Programm stimmten der Chor der Peterskirche und das Schwäbische Kammerorchester Kirchheim am Palmsonntag in der Weilheimer Peterskirche auf die biblischen Ereignisse der Karwoche ein: Neben einem Violinkonzert von Felix Mendelssohn Bartholdy stand dessen Choralkantate „Wer nur den lieben Gott lässt walten“, kontrastiert von einer romantischen Vertonung der „Sieben Worte Jesu am Kreuz“ und der von Johann Sebastian Bach bearbeiteten Motette „Tristis est anima mea“. Orchesterwerke des berühmten Thomaskantors ergänzten das Programm.

Großen Raum nahm Mendelssohns Violinkonzert ein. Eingebunden in die feurige Begleitung des von Matthias Baur straff geführten Schwäbischen Kammerorchesters hatte Joachim Schall reichlich Gelegenheit, seine geigerische Kunst zu zelebrieren. Technisch souverän spielte sich der ehemalige erste Konzertmeister des Württembergischen Staatsorchesters Stuttgart durch die lebhaften Tongirlanden der Ecksätze, wobei die dynamische Feinarbeit von Orchester und Solist für klare Konturen sorgte. Als Ruhepol inmitten der virtuosen Tongänge beseelte herrlicher Geigenschmelz das Andante: Die Kantilenen blühten unter Schalls Händen auf, ein feines Vibrato veredelte den Ton, und die Phrasen waren spannungsvoll angelegt. Im finalen Allegro ging die Post richtig ab, wobei eine Irritation im Zusammenspiel kurz vor dem Ende des Satzes den Hörgenuss nur marginal schmälerte.

Barocke Pracht hatte zuvor das eingangs gespielte dritte Brandenburgische Konzert von Johann Sebastian Bach gebracht, und auch die Suite g-Moll begeisterte mit festlichem Gepräge und eingängiger Melodik. In Felix Mendelssohn Bartholdys Choralkantate „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ übernahm Anna-Maria Wilke eine Doppelfunktion: Sie führte die Vokalisten des von ihr geleiteten Chors an der Peterskirche mit sicherer Hand, und als Solis­tin legte sie in der Arie „Er kennt die rechten Freudenstunden“ helle Sopranspuren über den instrumentalen Begleitteppich. Mit den getragenen Melodielinien von Felix Mendelssohn Bartholdys „Verleih uns Frieden gnädiglich“ klang das Konzert zum Palmsonntag besinnlich aus. Rainer Kellmayer