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Unter der Teck schläft sich’s gut

Freizeit Der neue Wohnmobilstellplatz beim Sportplatz in Owen kommt bei den Besucherinnen und Besuchern gut an. Nach einem halben Jahr Betrieb zieht die Stadt eine positive Bilanz. Von Iris Häfner

Mit dem Probeschlafen für Owener Wohnmobilisten fing Anfang Juli vergangenen Jahres der Praxistest an. Zuvor liefen sowohl die Planungen, die im März abgeschlossen waren, als auch der Bau des Platzes nach Wunsch der Beteiligten. So konnte mit der oweninternen Aktion der Startschuss für den Testlauf gegeben werden. Eine, zwei oder drei Nächte konnten gebucht werden. Dazu kam ein touristisches Begleitprogramm, damit die Owenerinnen und Owener ihr Städtle mit neuen Augen entdecken konnten.

Wie erwünscht gab es daraufhin Anregungen, was noch verbessert werden könnte. „Die Rückmeldungen haben wir eingepflegt“, erklärte Eileen Gerstner, Wirtschafts- und Tourismusförderin, und kam auch schon auf den Ausblick für dieses Jahr zu sprechen, denn es sind verschiedene Optimierungen vorgesehen. „Wir brauchen die Integration des Wohnmobilstellplatzes in die Beschilderung im Ort“, sagte sie. Zudem soll eine dauerhafte Markierung angebracht werden. „Die Holzscheiben von unserer Aktion ‚Owen kirscht‘ lösen sich langsam auf“, verdeutlichte Eileen Gerstner die Notwendigkeit. Zudem soll ein Ortsplan erstellt werden, der auf die Möglichkeiten vor Ort hinweist.

 

Aus einem Dreckloch ist ein Schmuckstückle geworden.
Gemeinderat Ulrich Raichle über den neuen Wohnmobilplatz

 

Eindrücke der Besucher hat die Stadt auch gesammelt. „Es gab 35 Bewertungen, bis auf zwei waren alle zufrieden“, konnte die Tourismusförderin vermelden. „Sehr ruhig und angenehm“, „schätzen die Umgebung mit Wander- und Radfahrmöglichkeiten“, „Supermarkt und Bäcker gleich in der Nähe“, „Duschen im Tennisheim und Vesper im Turn- und Sportverein möglich“, „toll eingerichteter Platz“ lauteten einige der Bewertungen. Die zwei Nutzer, die sich nicht so wohlgefühlt haben, bemängelten, dass es laut gewesen wäre. 

„Die meisten bezahlen online“, sagte Eileen Gerstner. Dafür gibt es verschiedene Anbieter. Das Kennzeichen wird von der gewählten Plattform digital erfasst und die bezahlten Fahrzeuge werden über ein zentrales Online-System ausgespielt. Die Bezahlung ist aber auch zu den Öffnungszeiten im Rathaus und in der Stadtinfo möglich. Acht Euro müssen für 24 Stunden bezahlt werden, der Anreisezeitpunkt ist dabei völlig egal.

143 Online-Zahler

Insgesamt 150 ­Wohnmobile nutzten den Owener Platz seit Mitte Juli an 77 Tagen. Davon haben 143 die Online-Bezahl­systeme genutzt. Die meisten Urlauber kommen aus dem Süden und Westen der Republik, Menschen aus dem Norden und Osten fanden nur selten den Weg nach Owen. Beliebtester Anreisezeitraum war zwischen 18 und 21 Uhr. „Wir hatten zwei Tage mit sieben Wohnmobilen auf dem Platz. Das war im August und Ende Oktober“, führte Eileen ­Gerstner aus. Ein Womo stand sogar vier Nächte lang in Owen – und ein paar „Wiederholungstäter“ gab es auch.

„Aus einem Dreckloch ist ein Schmuckstückle geworden“, fasste Ulrich Raichle die Umgestaltung des Platzes zusammen. Zugleich lobte er die unkomplizierte Genehmigungsphase. „In kurzer Zeit konnten wir eine Low-Cost-Lösung erreichen – und das wird mittlerweile auch von den Owenerinnen und Owenern positiv be­obachtet“, erklärte er weiter. Gleicher Ansicht ist auch Sibylle ­Schmid-Raichle. Im Tennisclub hat sie schon einige Wohnmobilisten getroffen, die sich dort gemütlich niedergelassen haben. „Wenn wir jetzt noch die Zusammenarbeit mit dem AK Stadtmarketing ausbauen, dann wird das eine runde Sache“, ist sie überzeugt.

Für Thomas Rabel ist es „scho a bissle gschickt“ zu wissen, wo er seine Kunden mit einem Wohnmobil ortsnah und offiziell hinschicken kann. Bürgermeis­terin Vere­na Grötzinger fasste es wie folgt zusammen: „Das ist eine wunderbare Sache in Zeiten wie diesen. An diesem Erfolg können wir uns freuen.“