Weilheim · Lenningen · Umland

Verkehr muss ganzheitlich geplant sein

Wahl Ralph Kittl möchte sich für ÖPNV und Fahrrad, aber auch für einen sauberen Autoverkehr stark machen.

Symbolfoto
Symbolbild

Kirchheim. Für Ralph Kittl von der FDP klingt es schön: Eine Familie aus Nabern geht nach Feierabend zur Haltestelle eines öffentlichen Verkehrsmittels an der Ecke, fährt kurz rüber nach Holzmaden um Vaters Fahrrad in die Reparatur zu geben, um dann in Kirchheim den Tag mit Karussellfahren auf dem Ziegelwasen ausklingen zu lassen. Anschließend gehts in einem sauberen, bequemen, umweltfreundlichen und günstigen öffentlichen Verkehrsmittel wieder nach Hause. Nach Kittl sei dies aber Utopie, die Realität sieht für ihn anders aus. Von Nabern fahre man für 7,80 Euro unter Umständen über Kirchheim nach Holzmaden in 34 Minuten, von Holzmaden zum Ziegelwasen für nochmalige 7,80 Euro 26 Minuten. Insgesamt wäre man, zu Hause angekommen, über zwei Stunden unterwegs und 23,40 Euro los.

Ralph Kittl sieht darin allerdings keine Verfehlung seitens des VVS, sondern es läge im Unterschied zwischen Individualverkehr und ÖPNV. Für den Individualverkehr bedürfe es außerhalb des urbanen Raums eines Autos. Trotzdem sei ist sinnvoll, großen Menschenmassen, die zum selben Zeitpunkt von A nach B müssen, den ÖPNV schmackhaft zu machen. Dafür müsse er aber sauber, zuverlässig, bequem, sicher, umweltfreundlich und günstig sein. Bei der „Bequemlichkeit“ hake es bereits, „sauber“ sei ab und an gewährleistet, bei „zuverlässig“ sei es teilweise fraglich und bei „güns- tig“ sieht Kittl eher das Gegenteil. Er nennt es exorbitant teuer. Bleibe „umweltfreundlich“, wobei sich das nur bei vollen Bussen bewahrheite, was nicht immer der Fall sei. In Summe sei dies zwar schade, aber leider Realität.

Was könne man also tun, außer das in letzter Zeit häufig geübte zu Hause bleiben, was könne der Plan sein für die große Menschheitsherausforderung Klimawandel? Dazu bedürfe es laut Kittl eines ganzheitlichen und vor allem sauberen Verkehrskonzepts. Dazu gehöre ein leistungsfähiger ÖPNV und eine solide Fahrradinfrastruktur. Aber es brauche auch einen ökologisch nachhaltigen Individualverkehr mit Autos. Hierzu müsse die Verbrenner-Technologie so sauber wie möglich gemacht werden, da Batteriefahrzeuge nur für bestimmte Teilbereiche, wie dem innerstädtischen Verkehr, tauglich seien. Um Verbrennungsmotoren schnell klimaneutral zu bekommen, brauche es grüne E-Fuels. Es bringe nichts, in Utopien von übermorgen zu träumen, sondern es seien reale Herausforderungen von heute zu bewältigen. Dafür stünden die Freien Demokraten, ohne Verbote, mit einem Plan. pm