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Volles Haus in der Gemeinschaftsschule

Raumnot Der Gemeinderat in Schlierbach hat sich bei der Abstimmung über die Schulerweiterung für die Kompromissvariante entschieden. Die Kosten liegen bei 2,6 Millionen Euro. Von Volkmar Schreier

Sie bekommt mehr Schüler und deshalb auch bald einen Anbau: Die Gemeinschaftschule in Schlierbach. Foto: Deniz Calagan
Sie bekommt mehr Schüler und deshalb auch bald einen Anbau: Die Gemeinschaftschule in Schlierbach. Foto: Deniz Calagan

Die Raumknappheit ist absehbar: Wenn im kommenden Schuljahr 2019/2020 mehr Klassen an der Gemeinschaftsschule in Schlierbach unterrichtet werden müssen, werden sechs weitere Klassenzimmer benötigt. Es herrscht also Handlungsbedarf. „Wir werden definitiv mehr Platz brauchen“, sagt Schlierbachs Bürgermeister Sascha Krötz. Bereits jetzt sind im Schlierbacher Schulgebäude alle Klassenzimmer belegt.

Dass die Schule erweitert werden muss, ist schon länger klar. Gemeinderat und Verwaltung hatten im vergangenen Jahr den Grundsatzbeschluss gefasst, an der Nordseite der Schule einen Erweiterungsbau zu erstellen. Nun musste der Gemeinderat eine Entscheidung über die Größe des neuen Gebäudes treffen.

Drei Varianten präsentierte Architektin Christiane Hautz dem Ratsgremium. Allen Varianten ist gemeinsam, dass das Gebäude in Modulbauweise errichtet werden soll. Während die kleine Lösung lediglich ein frei stehendes zweigeschossiges Gebäude mit Klassenzimmern vorsieht, würden bei der großen Variante zusätzlich zu den Unterrichtsräumen weitere Nebenräume erstellt. Der Neubau würde darüber hinaus direkt an den Verwaltungstrakt angeschlossen. Ein dritter Kompromissvorschlag verzichtet auf die direkte Anbindung an den Bestand, bietet aber weiterhin ein besseres Raumangebot als die kleine Lösung.

Entsprechend unterscheiden sich die Kostenkalkulationen: Für die kleine Lösung rechnet Architektin Hautz mit Gesamtkosten von ca. 2,4 Millionen Euro, die große Lösung läge schon bei 2,9 Millionen. Der Kompromissvorschlag würde immerhin noch 2,6 Millionen Euro kosten. In allen Kostenberechnungen ist der Aufzug, den das Baurechtsamt aus Gründen der Barrierefreiheit für das neue Gebäude zwingend fordert, schon mit 61 000 Euro eingepreist.

August Leins für die Freien Wähler und Mario di Rosa für die CDU signalisierten ihre Zustimmung zur von Bürgermeister Krötz präferierten Kompromisslösung. Fraglich erschien den Räten allerdings, ob die Gemeinde auch ohne konkrete Förderzusage des Regierungspräsidiums mit dem Bau beginnen sollte. Derzeit liegt noch kein Förderbescheid vor.

Mit einem Betrag von rund 700 000 Euro an Fördergeldern rechnet die Gemeindeverwaltung. „Der Bescheid kommt irgendwann“, so Sascha Krötz, und der Bürgermeister konnte auch mitteilen, dass ein Baubeginn ohne Förderbescheid „nicht förderschädigend“ ist. „Das Regierungspräsidium hat uns ermutigt, mit dem Bau zu beginnen.“

Die Gemeinde selbst muss für die Schule nochmals sehr viel Geld in die Hand nehmen. „Das sind schon erhebliche Summen, die wir in unseren Schulstandort investieren“, machte Jörn Feldsieper (FUW) deutlich. Er unterstützt den Schulausbau nachdrücklich, auch wenn er ob der unsicheren Förderzusage „etwas Bauchweh“ einräumt. Das geht Bürgermeister Krötz genauso: „Bei der Summe schluckt man schon.“ Fördergelder hin, Fördergelder her: Der Gemeinderat beschloss einstimmig, die Kompromissvariante weiterzuverfolgen und beauftragte die Gemeindeverwaltung, die Ausschreibung vorzubereiten.