Region. „Die Recherche zu diesem Roman war langwierig, da das Leben von Caroline Märklin sehr im Dunkeln liegt“, schreibt Charlotte von Feyerabend. Die Autorin hat in Archiven geforscht und lässt auf fast 300 Seiten das Leben einer ungewöhnlichen Frau lebendig werden, die das Unternehmen ihres Mannes Wilhelm maßgeblich prägte. Und die es nach dessen frühem Tod schaffte, dass der damals bereits gut eingeführte Name Märklin erhalten blieb.
Die Schriftstellerin lässt die Protagonistin mit Briefen direkt selbst zu Wort kommen. Sie macht deutlich, wie die Menschen von politischen Ereignissen beeinflusst werden – als die Zünfte aufgelöst werden oder Preußen die Vormacht im Reich für sich beansprucht. Augenscheinlich wird auch die gravierende Veränderungen durch die Eisenbahn, die auch ins Filstal kam. Sie besucht mit Caroline Märklin den Maientag oder wandert mit auf den Hohenstaufen, sie lässt sie aus Christine Knoers Kochbuch Rezepte kochen. Von Feyerabend beschreibt zahlreiche Begegnungen, etwa mit Friederike Wackler oder dem jungen Theodor Engel, sie geht mit Caroline Märklin auf Reisen, für die sie die Erlaubnis ihres Mannes brauchte, später die der Behörden. Sie zeigt, wie sehr Frauen sich den Männern unterordnen mussten, nicht selten auch ihrer Gewalt ausgesetzt waren. Sie muss wieder heiraten. Die zweite Ehe ist nicht glücklich, Julius Eitel nimmt sich das Leben.
„Caroline Märklin starb am 2. Dezember 1893, sie wurde 68 Jahre alt, hatte in den letzten Jahren vier Enkelkinder begrüßen können und so einiges an Höhen und Tiefen durchlebt“, so die Autorin. „Das Augenmerk meines Romans lag natürlich auf ihrer Entwicklung, doch der Weltruhm, den die Firma Märklin erreichen sollte, fing mit dem Einstieg der Söhne ... an“, beschreibt die Schriftstellerin. Zahlreiche Fußnoten erläutern, wo sie sich Freiheiten als Autorin genommen und historische Begebenheiten der Dramaturgie angepasst hatte. Margit Haas
Info: „Caroline Märklin – Sie brachte Kinderaugen zum Leuchten, doch kämpfte um ihr eigenes Glück“ ist im Droemer-Verlag erschienen (ISBN 978-3-426-28931-2).