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Warten bis 2018

Naturschutz verzögert den Bau des Radwegs von Schlierbach nach Ohmden

Die Beschlüsse der Kreistage Esslingen und Göppingen für den Radweg sind längst getroffen. Doch jetzt steckt das Projekt im Genehmigungsprozess fest.

Noch müssen Fahrradfahrer auf der Straße nach Ohmden radeln. Foto: Volkmar Schreier
Noch müssen Fahrradfahrer auf der Straße nach Ohmden radeln. Foto: Volkmar Schreier

Schlierbach. Beim Projekt Radweg Schlierbach-Ohmden scheint ordentlich Sand im Getriebe zu sein. Den Schlierbacher Bürgermeister Paul Schmid beschleicht langsam das Gefühl, dass es Stellen gibt, die dieses Projekt verhindern wollen. Sogar der Radweg nach Hattenhofen wurde unlängst eingeweiht. „Tatsächlich sind die Planungen für die Straße nach Ohmden aber früher begonnen worden“, sagt der Rathauschef. Jetzt soll sich die Fertigstellung nochmals um zweieinhalb Jahre verzögern.

Im Gemeinderat stellte Thorsten König, Leiter des Straßenbauamts der Kreise Göppingen und Esslingen, den aktuellen Stand vor: Im Moment hänge es am Naturschutz, dass das Projekt nicht weiterkomme. „Wir werden da nochmals Untersuchungen anstellen müssen“, so der Amtsleiter. Amphibienschutz und Ausgleichsmaßnahmen für Waldrodungen im Zuge des Ausbaus der Straße machten dies notwendig.

Immerhin: Die Bewilligung für die Zuschüsse des Landes ist inzwischen eingetroffen. So ist zumindest klar, was genau an der Straße alles gemacht wird. Die Planungen sehen vor, die Straße von bisher 5,10 Metern Breite auf 5,50 Meter auf- und auszubauen und – abgetrennt durch einen Grünstreifen – einen separaten, 2,50 Meter breiten Geh- und Radweg entlang der Straße zu schaffen. Größtenteils wird sie ihrem bisherigen Verlauf folgen. Nur die bisher sehr enge Kurve zwischen Kreuzeiche und den Lindenhöfen wird entschärft. Dadurch muss ein Stück neue Trasse verlegt werden. Hierfür und für den Bau des Geh- und Radwegs muss entsprechend Wald gerodet werden. „Wir hoffen, mit den Rodungsarbeiten im kommenden Winter beginnen zu können“, erläuterte König den aktuellen Bauzeitenplan.

Sollte der Genehmigungsprozess wie geplant vonstatten gehen, könnte im April oder Mai 2018 mit dem Straßenbau begonnen werden. König geht von einer Bauzeit von etwa einem halben Jahr aus. In dieser Zeit müssen sich die Autofahrer auf Umwege einstellen: „Wir werden unter Vollsperrung bauen müssen“, so König. Spätestens im Dezember 2018 soll der Ausbau dann abgeschlossen sein.

Damit wird wohl auch die bisherige Beschränkung der Straße für LKW über 7,5 Tonnen wegfallen, die bisher mit dem schlechten Zustand der Straße begründet wurde. Ob dann auch 40-Tonner durch den Wald rauschen, ist aber längst nicht ausgemacht. Thorsten König sieht wegen der geringen Breite der Straße Möglichkeiten für eine gewisse Tonnagebeschränkung. Standard wären eigentlich sechs Meter. Die Straße sei attraktiv, besonders für den Lastverkehr, weil sie die direkte Verbindung von Schlierbach zur Autobahn ist. Entsprechend werde sie auch genutzt.

Immerhin werden sich zukünftig Radler und der Autoverkehr nicht mehr in die Quere kommen. Und Schlierbach könnte sich endgültig als Radwegemetropole bezeichnen, laufen die Radwege in der Gemeinde dann sternförmig aus Kirchheim, Hattenhofen, Ebersbach, Albershausen, Notzingen und Ohmden zusammen.