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„Was machen wir, wenn alle drin waren?“

Geschichtsverein Bürgermeister Rainer Haußmann stellt entscheidende Fragen zur geplanten Gründung eines Museums.

Historisches Foto aus dem Buch "Dettinger Gasthausgeschichte"

Dettingen. Die Dettinger waren nicht nur im Jubiläumsjahr 2001 an ihrer Geschichte interessiert, sie sind es auch heute noch. Das beweist der große Zuspruch zum ersten Vortragsabend des Freundeskreises Ortsgeschichte. Bürgermeister Rainer Haußmann sparte seinerseits nicht mit Zuspruch für die Initiatoren, die in Bälde einen Geschichtsverein gründen wollen: „Ihre Geschichte zu bewahren, ist eine Pflicht der Kommune. Zukunft ist nur möglich, wenn man auch seine Geschichte kennt.“

Ziel des Vereins ist es, ein Museum zu gründen. Die Gemeinde unterstütze das. Allerdings stellte der Bürgermeister entscheidende Fragen an die Initiatoren: „Was haben wir, was andere nicht haben? Wer geht in so ein Museum? Wer betreibt es? Was machen wir, wenn die Dettinger alle drin waren? Wie können wir die Spannung halten?“ Erst wenn diese Fragen hinreichend beantwortet seien, gebe es ein geeignetes Konzept, um wirklich ein Museum zu gründen, das auch nachhaltig wirken kann.

Rudi Dölfel, einer der Initiatoren, betonte anschließend, dass der Freundeskreis zumindest bei den Räumlichkeiten kein Alleinstellungsmerkmal anstrebe. Ein Zusammengehen mit der Bücherei wird als durchaus sinnvoll erachtet. Dr. Eberhard Sieber richtete die Bitte an alle Dettinger, persönliche Gegenstände, Dokumente oder Fotos zur Verfügung zu stellen, entweder im Original oder als Kopie: „Geschichte ist nie passé, sondern voller Entdeckungen, Überraschungen und Parallelen zur Gegenwart.“

Der neue Geschichtsverein will Vorträge, Führungen und Ausstellungen organisieren. „Aber vor allem wollen wir Überreste aus der Dettinger Geschichte sammeln und bewahren.“ Andreas Volz