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Weg mit dem Stau bei Beförderungen

Schulpolitik Die SPD-Politiker Kleinböck und Kenner fordern bessere Bedingungen und Aufstiegschancen für Fachlehrkräfte.

Kirchheim. Gerhard Kleinböck, schulpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, und Andreas Kenner, MdL aus dem Wahlkreis Kirchheim, bekräftigen in einer Pressemitteilung ihre Forderung nach dem vollständigen Abbau des Beförderungsstaus bei Fachlehrkräften: „Die aktuelle Umfrage des VBE Baden-Württemberg bestätigt unsere Position“, so Kenner und Kleinböck. „Die Arbeitsbedingungen von Fachlehrkräften müssen verbessert werden. Wie sollen Interessierte für diese Form des Quereinstiegs begeistert werden, wenn die Bedingungen so schlecht sind?“

Laut einer Umfrage des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg befinden sich aktuell 75 Prozent der befragten Lehrkräfte im Beförderungsstau. Außerdem zeigt die Umfrage, dass der Großteil der Befragten fünf Jahre oder mehr in ihre Ausbildung investierten. Kleinböck dazu: „Es kann nicht sein, dass dieses gut ausgebildete Fachpersonal teilweise bis zu 13 Jahre in der Besoldungsgruppe A9 verharren muss. Der große Beförderungsstau darf nicht länger Strukturmerkmal sein, sondern muss in einem überschaubaren Zeitraum vollständig aufgelöst werden.“ Nur so könne gewährleistet werden, dass sich die Beförderungszeiten für Fachlehrkräfte mittelfristig normalisieren, so Kenner und Kleinböck.

Auswirkungen für Fachseminar

Diese Forderung ist laut Andreas Kenner auch für die Zukunft des Pädagogischen Fachseminars in Kirchheim von Bedeutung. Hier werden seit Jahrzehnten Fachlehrkräfte für musisch-technische Fächer ausgebildet, die mit ihrem besonderen Profil eine große Bereicherung für unsere Schullandschaft darstellen. Die Ausbildung ist insbesondere für Personen vorgesehen, die einen mittleren Bildungsabschluss sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz nachweisen können und mit einer mindestens einjährigen Berufs- oder Betriebspraxis eine Zweitausbildung anstreben. Die Ausbildung dauert sechs Unterrichtshalbjahre und erfolgt am Fachseminar sowie an einer Ausbildungsschule. Der zukünftige Einsatzort als Fachlehrkraft ist überwiegend an Schulen, die zu einem Hauptschul- oder mittleren Bildungsabschluss führen.

Eine stabile Persönlichkeit und die Freude im Umgang mit Kindern und Jugendlichen in diesen Schularten ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Ausbildung und spätere Berufspraxis. Andreas Kenner betont, dass genau diese Fachlehrkräfte in Zukunft verstärkt benötigt werden, und befürwortet deswegen eine schnelle Beförderung.pm