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„Weihnachtliche Gewürze“: Gewürznelke, keimtötend und schmerzstillend

Kirchheim. Sie ist keine Blume, wie es ihr Name vermuten lassen könnte. Vielmehr ist die Gewürznelke eine Baumart, die sogar zehn bis 20 Meter hoch wachsen kann. Die immergrünen Blätter des Baumes sind eiförmig und glänzen wie Leder.

Bevor sich seine Blüten voll entfalten, werden die zunächst rosafarbenen Knospen geerntet und getrocknet. Erst dabei erhalten sie ihre charakteristisch braune Farbe. Die dann wie kleine Nägel aussehen­den Nelken verströmen einen aromatischen Duft. Dafür ist zu 80 bis 95 Prozent das ätherische Öl Eugenol verantwortlich. Studien haben gezeigt, dass Eugenol keimtötend ist und das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Viren hemmen kann. Die leicht schmerzstillende Wirkung brachte vielleicht schon so manchem Menschen bei Zahnschmerzen oder Entzündungen im Mund- und Rachenbereich eine gewisse Linderung.

Außer schmerzstillend wirkt Eugenol auch örtlich betäubend und antientzündlich. Da das Eugenol zudem die Verdauung anregt, können Gewürznelken den Bauch beruhigen, dies beispielsweise bei Blähungen und Völlegefühl oder auch bei einem gereizten Magen oder bei Krämpfen.

In der Küche wird das Myrtengewächs unter anderem in Glühwein, Punsch, Lebkuchen, Eintöpfen, Rotkraut, manchen Fleischgerichten und im Weihnachtsgebäck als Zutat verarbeitet. Wenn man mit dem Finger leicht auf die Nelken drückt, sondern sie ein Öl ab, das äußerlich angewendet Muskelschmerzen lindern und Verspannungen lösen kann. Nelkenöl sollte allerdings niemals unverdünnt verwendet werden, da es pur die Schleimhäute reizt.

Außerdem sollten Schwangere auf Gerichte oder Produkte mit Gewürznelke verzichten: Das enthaltene Eugenol kann vorzei­tige Wehen auslösen. Cornelia Wahl