Weilheim · Lenningen · Umland

Wein in neuen Schläuchen

Rebensaft in der Bag-in-Box hat mehr Vorteile als Verbraucher denken

Im englischsprachigen Raum sind Bag-in-Box-Weine schon lange üblich. Hierzulande führen sie noch ein Schattendasein. Doch die qualitativ hochwertigen Rebensäfte im Vakuumschlauch haben mehr zu bieten, als mancher glauben mag.

Gerade bei Outdoor-Aktivitäten bietet Wein in der Box dem Konsumenten etliche Vorteile. Darüber hinaus besteht im Gegensatz zur
Gerade bei Outdoor-Aktivitäten bietet Wein in der Box dem Konsumenten etliche Vorteile. Darüber hinaus besteht im Gegensatz zur Glasflasche kein Verbrauchsdruck, denn der Vakuumschlauch hält den Wein lange frisch. Foto: Daniela Haußmann

Kirchheim. Das Konzept vom Wein im Vakuumschlauch, der von einem Karton stabilisiert wird, ist nicht nur innovativ, sondern vor allem ökologisch. Während die konventionelle Glasflasche 40 Prozent des Gesamtgewichts ausmacht, sind es bei der Bag-in-Box (BiB) gerade einmal fünf Prozent. Dabei bietet sie aufgrund ihrer Quaderform eine Volumeneffizienz von bis zu 98 Prozent. Das hat Vorteile beim Transport, wie Christiane Leibssle weiß.

In Kombination mit ihrem geringen Gewicht verursacht die BiB als Fracht, die mit dem Laster vom Erzeuger zum Händler gefahren wird, weniger Kohlenstoffdioxid-Emissionen. „Unterm Strich ist sie damit umweltfreundlicher als die klassische Weinflasche“, so die Inhaberin der Kirchheimer Weinhandlung „Terra Vinum“. Hinzu kommt, dass Schlauch und Karton laut Leibssle genau wie Glas zu 100 Prozent recyclingfähig sind.

Darüber hinaus sind der Sommelière zufolge Einwegglasflaschen, vor allem jene mit Naturkorken, in der Herstellung teurer als die BiB. „Der gleiche Wein ist in Schlauch und Karton damit günstiger zu haben, als in der Flasche“, sagt Christiane Leibssle. Der Verbraucher profitiert also von einem guten Preis-Genuss-Verhältnis. Außerdem seien BiB-Weine geschmacklich genauso gut wie die verkorkte Variante aus der Glasflasche. Wer sich Sorgen um Weichmacher im Kunststoffschlauch macht, sollte einen Blick auf die Verpackung werfen. Auf ihr geben die Hersteller an, ob das Material des Vakuumschlauchs lebensmittelecht ist.

Ob Familienfeier, Grillabend oder Wiesenfest – die BiB ist unzerbrechlich, robust und einfach in der Handhabung. Eine BiB fasst drei Liter. Das entspricht laut Christiane Leibssle vier Weinflaschen. „Während der Wein mit Schlauch und Karton auf ein Gesamtgewicht von 3,25 Kilo auf die Waage bringt, sind es bei der Flaschenvariante 5,25 Kilo“, betont die Expertin. „Wer also an sonnigen Tagen auf seinem Stückle ein Fest feiert, zum Picknicken geht oder Wein zu einer Feier mitbringt, hat es mit der BiB allemal leichter als mit den Flaschen.“ Das gelte für alle Aktivitäten im Freien, die mit einem guten Wein abgerundet werden sollen.

Zudem lässt sich der Wein in einer verschlossenen BiB bis zu einem Jahr lagern. Ist die Verpackung angebrochen, sollte der Wein in etwa vier Wochen verbraucht werden. Ist eine Glasflasche erst einmal angebrochen, sollte sie der Konsument schnell austrinken. „Das heißt, die Box eignet sich gerade auch für Personen, die wenig Wein trinken“, findet Christiane Leibssle. „Sie können sich mit dem Konsumieren Zeit lassen, denn dank Vakuumabfüllung oxidiert die Flüssigkeit im angebrochenen Schlauch nicht, sondern bleibt lange frisch.“

Wenn nach dem Fest oder einem Picknick also Weinreste übrig bleiben, müssen sie dank der BiB nicht weggeleert werden, sondern lassen sich bequem aufbewahren, wie die „Terra Vinum“-Betreiberin bilanziert. Außerdem passe die Box aufgrund ihrer Quaderform so problemlos wie eine Glasflasche in den Kühlschrank. Rot- und Weißwein sind im praktischen Vakuumschlauch mit Zapfhahn und Karton ebenso zu haben wie Rosé. Wer seinen Rebensaft umweltbewusster genießen will, der kann laut Christiane Leibssle auf jeden Fall öfters bedenkenlos zur BiB greifen.