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Wenn der Automat die Pizza bäckt

Service Seit einigen Wochen gibt es in Dettingen in der Videothek „DVD24“ rund um die Uhr Pizza aus dem Automaten. Der Teckbote hat das neue Angebot getestet. Werden die Werbeversprechen erfüllt? Von Peter Dietrich

Foto: Peter Dietrich
Die Pizza und ihr Back-Automat kurz vor dem Verzehr. Foto: Peter Dietrich

Rund um die Uhr eine heiße, knusprige Pizza, und das in nur drei Minuten: Das verspricht der neue Automat, der in der Videothek „DVD24“ in der Kirchheimer Straße 111 zu finden ist. Die drei Minuten hält der Automat in meinem Fall nicht ganz ein. Doch beginnen wir mit unserem Test des seltenen Automatenexemplars ganz am Anfang.

Meine Sorge um genügend Kleingeld ist unbegründet, der Automat nimmt auch Scheine zu fünf und zehn Euro an und gibt Wechselgeld heraus. Keine Panik: Das Wechselgeld kommt nicht sofort, sondern erst gemeinsam mit der fertigen Pizza. Die Bedienung des Automaten ist einfach: Geld einwerfen und einen von zwei Knöpfen drücken. Einer ist für eine Pizza Margherita, der andere für eine Pizza Salami, sie kosten fünf beziehungsweise sechs Euro. Wie viele Exemplare der Automat jeweils noch vorrätig hat, ist auf dem Display zu lesen, derzeit sind es sieben Margherita und zwölf Salami, sie lagern aktuell bei gut minus neun Grad Celsius. Ich entscheide mich für Salami.

Weil an diesem Samstag gegen 12.15 Uhr der Ofen gerade kalt ist, dauert es ein klein wenig länger, er wird erst angeheizt. Dann zählt das Display die Zeit herunter, während die Pizza mit Infrarot herausgebacken wird. Was dann aus der Schublade kommt, sieht richtig appetitlich aus. Die Pizza ist in vier Teile vorgeschnitten und schmeckt echt gut. Die Salami ist richtige Salami - kein billiger Ersatz - und es sind rote Paprikastreifen drauf. Wichtig ist auch noch etwas anderes: Der Verfasser dieser Zeilen hat eine empfindsame Verdauung, und die getestete Pizza hat sich als sehr bekömmlich erwiesen.

Allergiker und andere Interessierte können sich auf zwei Tafeln neben dem Automaten genau über die Zutaten informieren. E-Nummern sind lediglich in der Salami zu finden, nicht in der eigentlichen Pizza, die mit „frei von Konservierungsmitteln und Zusatzstoffen“ beworben wird. Die Infotafeln geben den Durchmesser mit 28 Zentimetern an, es könne jedoch zu Schwankungen kommen, denn jede Pizza wird von Hand geformt. Dies geschieht in Italien, wo jede Pizza vorgebacken und dann tiefgekühlt wird. Die Mindestbestellmenge beträgt 1 000 Stück.

Deshalb hat Frank Sigel, der Inhaber der Videothek, in vier Tiefkühltruhen investiert. Der Automat fasst je Sorte 42 Stück. „Der ist wie ein kleines Kind, man muss jeden Tag danach gucken“, sagt sein Vater Günther Sigel, der an diesem Tag in der Videothek Dienst hat. „Es muss auch immer genügend Wechselgeld drin sein.“ Große Nachfrage gebe es vor allem nachts, hauptsächlich in Richtung Wochenende. Nach einem halben Jahr, sagt Günther Sigel, müsse dann Bilanz gezogen werden: Lohnt sich der Automat?

Hätte der Test eine halbe Stunde später begonnen, wäre Warten angesagt gewesen. Denn von einer benachbarten Firma ist ein Mitarbeiter gekommen und erleichtert den Automaten gleich um sechs Pizzen. Und das Beste: „Das zahlt der Chef, heute ist schließlich Samstag.“