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Wie die Polizei den Umbruch meistert

Schutz Das Polizeipräsidium Einsatz hat einen neuen Hangar für den Hubschrauber. Auf dem Gelände passiert viel, um mit neuen Phänomenen der Kriminalität Schritt zu halten. Von Susann Schönfelder

Zwischen Polizei und Täter ist es ein bisschen wie beim Wettlauf zwischen Hase und Igel. Die Beamten sehen sich ständig neuen Herausforderungen und Phänomenen der Kriminalität gegenüber. Um Schritt zu halten, seien neue Technologien sowie mehr Personal unerlässlich, heißt es in einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Einsatz, das seinen Sitz in Göppingen hat. In diesem Zusammenhang seien beispielsweise die Geldautomatensprengungen zu nennen, „verbunden mit immensen Schäden und Gefahren an Leib und Leben für Anwohner“, fügt Pressesprecher Markus Schlatter hinzu. Hinzu kämen Cyberkriminalität, das Ausfindigmachen und die Abwehr von Drohnen sowie Straftaten als Protestform. All dem könne nur mit einer entsprechenden technischen Ausstattung begegnet werden, unterstreicht Schlatter.

Schnellere Reaktionszeiten

„Es gilt zugleich, Infrastruktur neu zu denken“, fügt er hinzu. Die Beschleunigung interner Prozesse zugunsten schnellerer Ausrückzeiten stünden hier auf der Agenda, ebenso müssten dafür die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden. Neue Carports schützen nun die zahlreichen Einsatzfahrzeuge vor Wind und Wetter. Durch bestimmte Umbauten wie beispielsweise den Bau von alarmgesicherten Garagen für das Spezialeinsatzkommando (SEK) könnten weitere Verbesserungen erzielt werden. „Dies betrifft im Übrigen alle operativen Einsatzeinheiten des PP Einsatz“, betont der Pressesprecher.

Schlatter nennt als weiteres Beispiel die Modernisierung des Landeplatzes und des Hangar-Neubaus für den Polizeihubschrauber, die die Reaktionszeit in Einsatzlagen, in denen jede Minute zählt, sehr verkürzt habe. Zu den einsatzrelevanten Zeiten ist immer ein Hubschrauber vor Ort in Göppingen. Daher sei der schnelle Umbau in nur rund sieben Monaten so wichtig gewesen, erklärt der Pressesprecher.

Betrieben wird der neue Hangar seit November 2021. Zusammen mit der Erneuerung des Landeplatzes nach den aktuellen luftfahrtrechtlichen Vorschriften wurden hier 1,85 Millionen Euro investiert. Der neue Hangar stellt auch einen Schutz in Extremwetterlagen für den Helikopter dar, zudem gibt es nun eine mobile Tankanlage.

Bei einem Arbeitstreffen mit Vertretern aus der Politik standen kürzlich die baulichen Entwicklungen auf dem Gelände des Polizeipräsidiums Einsatz im Mittelpunkt. Umfangreiche Investitionen des Landes hätten sichtbare Erfolge hinterlassen und den Dienstort deutlich vorangebracht, machte Polizeipräsident Anton Saile deutlich. Seit 2014 seien insgesamt mehr als 40 Millionen Euro investiert worden, ergänzt Schlatter. Es handelt sich dabei um größere Umbau- und Sanierungsprojekte im Zuge der Polizeireform. „Dahinter verbergen sich eine Vielzahl von weit über 20 Einzelprojekten.“

In fast allen Gebäuden wurde und wird noch gebaut in den kommenden Jahren. „Ein Bauvolumen, das, gemessen am Zeitraum von neun Jahren, in Anzahl und Investsumme so noch nie am Dienstort investiert wurde“, macht der Pressesprecher die Dimension deutlich. Die Digitalisierung und Energieunabhängigkeit habe man bei geplanten Innovationen genauso im Blick wie Nachhaltigkeit und Naturschutz. Denn das parkähnliche Areal in der Heininger Straße sei zugleich ein Rückzugsort vielfältiger heimischer Pflanzen- und Tierarten.