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Wie Jurassic Park, nur live

Staatssekretär Jürgen Walter zu Gast im Holzmadener Urweltmuseum Hauff

Ein Staatssekretär unter Sauriern: Im Rahmen seines Informationsbesuchs bei Kultureinrichtungen im Landkreis Esslingen hat Jürgen Walter dem Urweltmuseum Hauff in Holzmaden einen Besuch ­abgestattet.

Auf den Spuren der Saurier: Museumsleiter Rolf Bernhard Hauff erläutert dem Grünen-Landtagsabgeordneten Andreas Schwarz und Staa
Auf den Spuren der Saurier: Museumsleiter Rolf Bernhard Hauff erläutert dem Grünen-Landtagsabgeordneten Andreas Schwarz und Staatssekretär Jürgen Walter die Besonderheiten der Funde aus dem schwäbischen Jurameer.Foto: Deniz Calagan

Holzmaden. Gemeinsam mit dem Grünen-Landtagsabgeordneten Andreas Schwarz war Jürgen Walter, Landtagsabgeordneter sowie Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg, nach Holzmaden gekommen, um sich einen Überblick über die Arbeit des größten privaten Naturkundemuseums in Deutschland zu verschaffen.

„Unser Markenzeichen ist die Präparation“, sagte Rolf Bernhard Hauff, der das Museum in dritter Generation leitet. Dass Saurier immer noch aktuell sind, zeige das große Interesse an der Fortsetzung der Spielberg-Filmreihe „Jurassic Park“, die in diesen Tagen in die Kinos kommt. „Was man sonst nur auf der Leinwand sieht, lässt sich bei uns live betrachten“, sagte Hauff schmunzelnd.

Neben den urzeitlichen Meeres-Raubsauriern, die den Schwerpunkt der Ausstellung bilden, beeindruckte vor allem die mit 18 auf sechs Metern weltweit größte Seelilienkolonie, die je gefunden und ausgestellt wurde. Die Präparation nahm 18 Jahre in Anspruch. Trotz ihres Namens und ihres Aussehens handle es sich bei Seelilien nicht um Pflanzen, sondern um Meerestiere, betonte Hauff. Leider habe ein im Gestein enthaltenes Mineral mit der Zeit angefangen, sich zu zersetzen und die Fossilien anzugreifen.

„Als wir vor wenigen Jahren eine neue Beleuchtung installiert hatten, sind wir über das Ausmaß der Schäden erschrocken“, erinnert sich der Museumsleiter. Für die notwendige Restauration hat das Urweltmuseum eigens einen Förderverein gegründet, um die Kosten in Höhe von rund 100 000 Euro stemmen zu können und die Arbeit des in Fachkreisen hoch angesehenen Museums bei der Erforschung, Präparation und Ausstellung der Urzeitfunde zu unterstützen.

Nach der Führung durch das Museum und die Präparationswerkstatt, in der die Fossilien zum Teil mehrere Jahre lang für die Ausstellung vorbereitet werden, zeigte sich der Staatssekretär sehr angetan von der inhaltlichen und raumgestalterischen Konzeption des Museums. „Unsere Legislaturperioden dauern nur fünf Jahre, sagte Staatssekretär Walter. „Mit den 180 Millionen Jahren Erdgeschichte, die sie hier der Allgemeinheit präsentieren, können wir nicht mithalten.“