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Zum Abschied ein Ständerling

Gemeinsamer Dankesabend von Musikverein und Liederlust Ohmden

Nach dem Brand in der Gemeindehalle gewährte das katholische Gemeindehaus Sankt Markus der Liederlust und dem Musikverein Ohmden musikalisches Obdach. Zum Abschied von Gemeindehaus und Anwohnern zeigten die Musiker sich noch einmal von ihrer besten Seite.

Steffen Bühler von der Liederlust Ohmden (Mitte) und Michael Schmidt vom Musikverein bedanken sich bei Martha Mayer vom katholis
Steffen Bühler von der Liederlust Ohmden (Mitte) und Michael Schmidt vom Musikverein bedanken sich bei Martha Mayer vom katholischen Gemeindehaus für das musikalische Obdach. Foto: Markus Brändli

Ohmden. Zweieinhalb Jahre lang war das Gemeindehaus Sankt Markus in der Schulstraße in Ohmden so etwas wie die musikalische Notunterkunft der Ohmdener Liederlust und des Musikvereins. Der Brand in der Gemeindehalle im Dezember 2012 hatte dafür gesorgt, dass die dortigen Räume für längere Zeit unbrauchbar wurden. „Für die Vereine bedeutete dies nicht zuletzt auch den Verlust unserer Probe-Örtlichkeit“, erklärte Steffen Bühler, zweiter Vorsitzender der Liederlust Ohmden. Für Musikverein und Liederlust stellte sich damals die Frage, ob sie überhaupt weitermachen können – und wenn ja, wie und wo.

Ein Treffen der Ohmdener Vereine, Institutionen und der Gemeindeverwaltung hatte schließlich kurzfristig Abhilfe geschaffen: Die katholische Kirchengemeinde Sankt Markus bot an, den Musikvereinen Obdach bis zur Wiederherstellung der Gemeindehalle zu gewähren. „Sie mussten uns in den vergangenen Jahren erdulden und wir wissen, dass es mit uns nicht immer einfach war“, gab Bühler mit einem Schmunzeln zu. Mehr als einmal klopfte es an die Probentür, nur um danach die Frage zu hören: „Könnte der rote VW mit dem Kennzeichen ES-MVO/LLO 0815 bitte wegfahren, er parkt unsere Einfahrt zu.“ Auch das ein oder andere Gespräch, das zu später Stunde im Freien abgehalten wurde, sei etwas lautstärker ausgefallen, als der ein oder andere es gerne gehabt hätte.

„All dies ist uns bewusst“, betonte Michael Schmidt, erster Vorsitzender des Musikvereins. Nun, da die Gemeindehalle wieder für den Vereinsbetrieb freigegeben ist, endet dieses Kapitel für die beiden Musikvereine. Sie können in den kommenden Tagen wieder in ihre alte Probenstätte zurückkehren – nicht jedoch, ohne sich vorher mit einem gemeinsamen Dankes-Ständerling vom katholischen Gemeindehaus und den Anwohnern der Schulstraße zu verabschieden. Ihre Dankbarkeit brachten die Sänger und Musiker dabei nicht nur mit schönen Worten zum Ausdruck, sondern sie zeigten sich auch noch einmal von ihrer besten Seite: Ständchen des Männerchors und des gemischten Chors der Liederlust mit Songs wie „The Lion Sleeps Tonight“ und gelungene Blasmusik-Medleys des Musikvereins begleiteten den Abend.

Der besondere Dank galt neben Pfarrer Franz Keil vor allem der „guten Seele des katholischen Gemeindehauses“, Mesnerin Martha Mayer, die den Musikern stets mit Rat und Tat zur Seite stand und ohne die viele Proben gar nicht hätten stattfinden können. Der Männerchor unter der Leitung von Paul Theis dankte es ihr mit einer gesungenen Entschuldigung. „Ich werde euch ja schon irgendwie vermissen“, lachte die Mesnerin. Der Abschied ist jedoch nicht für immer, wie die Musiker betonten. „Vielleicht sehen wir den einen oder anderen von ihnen ja bei der nächsten Musik- oder Chorprobe“, erklärte Steffen Bühler von der Ohmdener Liederlust. In der Zeit, die hier in der Schulstraße geprobt und gesungen wurde, hätte sich ja vielleicht jemand ein Lied gemerkt und könnte sich vorstellen es mitzuspielen oder zu singen. „Wir würden uns sehr freuen.“