Schlierbach. Landauf, landab klagen die Kämmerer der Gemeinden über wegbrechende Einnahmen. Eine Entwicklung, von der auch Schlierbach nicht verschont bleibt. Und so manche Kommune wird in diesem Jahr auch nicht ohne Kreditaufnahme über die Runden kommen. Nicht so die Gemeinde Schlierbach: Das Gemeindesäckel ist mit einer Rücklage von rund 6,8 Millionen Euro gut gefüllt. Und so kann die Gemeinde auch in diesem Jahr ein umfangreiches Investitionsprogramm planen.
Trotzdem bricht Bürgermeis- ter Sascha Krötz nicht in Jubelarien aus. „Wir bleiben bei unserem Grundsatz: Wir planen weiterhin defensiv.“ Soll heißen: Die Gemeinde plant konservativ auf der Einnahmenseite, die Ausgaben werden auf das Notwendige beschränkt, es zählt der goldene Mittelweg zwischen Sanierungsstau und marmornen Fußwegen, wie Krötz ausführt. „Unser Ziel ist nachhaltiges Handeln“, so der Rathauschef.
Rund 2,38 Millionen Euro will die Gemeinde für Erhalt und Ausbau der kommunalen Infrastruktur ausgeben. Neben Restzahlungen für bereits abgeschlossene Projekte wie die Schulerweiterung und die Sanierung der Dorfwiesenstraße finden sich in dieser Gesamtsumme auch die Aufwendungen für geplante Ausgaben wie die Sanierung des Kunstrasenplatzes (915 000 Euro), die Erneuerung der Wasserleitung im Haldenweg, die erste Rate für das neue Feuerwehrfahrzeug (130 000 Euro) oder der Neubau des geplanten Naturkindergartens (177 000 Euro). Teilweise kompensiert werden sollen diese Ausgaben durch Einnahmen aus Grundstücksverkäufen. Hier rechnet die Gemeinde mit einem Erlös in Höhe von 1,7 Millionen Euro.
Der Ergebnishaushalt wird zum Jahresende ein Minus von 800 000 Euro aufweisen. Für diesen Fehlbetrag sind in allererster Linie gestiegene Personalkosten, eine höhere Kreisumlage und hohe Aufwendungen für den Unterhalt von Gebäuden und Grundstücken bei gleichzeitigen Mindereinnahmen aus Steuern und sonstigen Zuweisungen verantwortlich.
So bleibt am Ende des Haushaltsjahrs 2021 in der Summe über alle Einnahmen und Ausgaben ein Minus von rund 2,2 Millionen Euro stehen, das die Gemeinde aus ihren Rücklagen entnehmen muss. Kommt also alles wie geplant, reduziert sich die Rücklage auf dann 4,6 Millionen Euro. Kredite wird die Gemeinde also nicht aufnehmen müssen. In der kommenden Sitzung des Gemeinderats am 8. März wird das Gremium den vorgestellten Haushalt beraten, die Verabschiedung ist für den 29. März geplant. Volkmar Schreier