Weilheim · Lenningen · Umland
Zwei, die ihr Ding einfach durchgezogen haben

Gesprächsrunde Mit Rainer Klaus und Rainer Hoffelner startet das neue Pilot-Projekt der TED-Talks am Albtrauf.

Lenningen. „Ich möchte mit dem Fahrrad bis zum Mond fahren und wieder zurück, weil ich eh schon so viel gefahren bin.“ So startet der Meteorologe Rainer Klaus seine 20 Minuten, die ihm in seinem „Kurztalk“ zur Verfügung stehen. Er ist der erste Talker des Fundraising-Projekts der Initiative „Zammá“, die die Jugendarbeit im Lenninger Tal mit Spenden unterstützt. Er wird von den Mitorganisatoren, Pfarrer Christoph Schubert und Stefan Maurer angekündigt.

Rainer Klaus berichtet, wie er in frühester Jugend zum Radfahren kam. Einerseits, weil nicht so viel Energie für die Fortbewegung benötigt wurde, andererseits schafft er es so, ein ganzes Land oder einen ganzen Kontinent zu „durchradeln“, wie beim „Race-Across-America“. Er ist während seiner ausgiebigen Fahrradtouren allein unterwegs und kann so viel Zeit mit sich selbst verbringen. Seit 22 Jahren fährt er pro Jahr über 40 000 Kilometer. Sein Lebensziel: eine Million Meilen mit dem Rad zurückgelegt zu haben. Für ihn macht ein E-Bike: „…keinen Sinn, um weitere Horizonte zu erreichen… der Mensch muss halt seine Grenzen akzeptieren“.

Der zweite Talker ist der in der Region bekannte Künstler, Maler und Grafiker Rainer Hoffelner. Er stellt gleich zu Beginn heraus, dass er nicht über Kunst, sondern über sich als Künstler, seinen Lebenslauf und seine Entwicklung sprechen möchte. „Ich war ein schlechter Schüler im Fach Kunst, habe aber immer schon gemalt“. Gut so, möchte man ihm zurufen, denn ansonsten wären die ausdrucksstarken Bilder aus dem Bereich Realismus und Popart nicht zu sehen. Seine Karriere begann mit einer Ausbildung zum Dekorateur und einem Studium zum staatlich geprüften Gestalter. Wenn er keine Zeit zum Malen finde, werde er unleidlich, erklärt er. An der Kunst stört ihn, dass häufig in die Bilder viel zu viel hineininterpretiert werde, anstatt sich einfach an der Kunst zu erfreuen. Er berichtet launig darüber, wie er neulich ein Bild der Queen verkauft habe, was seiner Frau besonders schwergefallen sei. Allerdings wäre er nicht Rainer Hoffelner, wenn er keine gute Idee haben würde. So malte er die Queen mit geschlossenen Augen. Den Zuhörern stockt der Atem. Wenn seine Kunst dann nicht gefalle, so mache ihn das betroffen. Seinem Erfolg sei geschuldet, dass er „rotzfrech“ sei. So konnte er unter anderem in Amerika und China ausstellen und wurde Markenbotschafter für einen Farbenhersteller. Hartnäckigkeit zeichnet sich aus, und diese ist ihm sicherlich nicht abzusprechen.

Das große Thema des ersten Lenninger TED-Talks „Ich habe mein Ding durchgezogen“, war ein motivierendes Motto für die Zuschauer, auch mal zu schauen, welche Fähigkeiten, Interessen oder Träume sie haben. Marcus Wellige