Lenninger Tal

An kalten Tagen sicher über die Steigen fahren

Verkehr Winterliches Wetter sorgt auf den Straßen für Gefahr. Aber das Risiko lässt sich mit einfachen Tipps vermindern. Von Daniela Haußmann

Nicht immer hat man bei Glätte das Glück, dass das Räumungsfahrzeug direkt vor einem fährt. Auf Steigen ist im Winter stets mit
Nicht immer hat man bei Glätte das Glück, dass das Räumungsfahrzeug direkt vor einem fährt. Auf Steigen ist im Winter stets mit Gefahren zu rechnen. Archiv-Foto: Dieter Ruoff

Schlechtere Sicht, rutschiger Straßenbelag - winterliche Wetterverhältnisse sind eine Herausforderung. Das gilt besonders, wenn es bergauf oder bergab geht. Wer auf den Steigen nach Schopfloch, Grabenstetten, Hoch- und Ochsenwang unterwegs ist, sollte vorsichtig fahren. Von Tannen und anderen Nadelgehölzen einmal abgesehen, tragen Laubbäume in der aktuellen Jahreszeit keine Blätter.

„Durch ein Waldgebiet führende Fahrbahnen sind damit stärker dem Wind ausgesetzt“, gibt Christian Schäfer, Leiter der Abteilung Mobilität und Technik des ADAC Württemberg, zu bedenken. „Die Wahrscheinlichkeit von Blitzeis, Schnee- oder Eisglätte steigt. Das gilt insbesondere an exponierten Stellen, wie zum Beispiel Kurven.“ Er weist auch darauf hin, dass in höheren Lagen häufiger mit Nebel zu rechnen ist: „Der kann sich an kalten Tagen als Reifglätte niederschlagen und die Straße in eine Rutschbahn verwandeln.“

Mit der Höhe verändert sich zudem die Umgebungstemperatur. Ein Unterschied von ein bis zwei Grad auf dem Quecksilber kann Schäfer zufolge schon darüber entscheiden, ob es glatt ist oder nicht. Derartige Übergänge in der Fahrbahnbeschaffenheit sind tückisch, weil sie abrupt auftreten können: Gerade hatten die Reifen noch Grip, im nächsten Moment drehen sie durch und das Fahrzeug verliert seine Stabilität. „In solchen Fällen sollte man Ruhe bewahren und hektische Lenkbewegungen vermeiden“, rät Christian Schäfer. „Denn bekommen die Reifen plötzlich wieder Grip, lässt sich die eingeschlagene Richtung kaum korrigieren.“ Daher sollte der Fahrer am Steuer locker bleiben und nur sanft korrigieren. Meist reichen laut ADAC nur ein paar Stundenkilometer weniger, dass der Wagen wieder kontrollierbar ist.

Sicherheitstraining bereitet vor

Er rät deshalb auch, die Geschwindigkeit immer an die aktuellen Straßen- und Wetterverhältnisse anzupassen. Darüber hinaus können Situationen eintreten, in denen das Gripniveau so reduziert ist, dass der Wagen dem Gefälle folgt und seitlich wegrutscht. „Selbst moderne Assistenzsysteme stoßen an ihre Grenzen, wenn die Fahrbahn spiegelglatt ist und keine Haftung mehr besteht“, gibt Christian Schäfer zu bedenken. Was also tun, wenn der Pkw an einem Gefälle nur aufgrund seines Eigengewichts ins Rutschen gerät? „Im Winter sollte man Schneeketten dabei haben“, empfiehlt der ADAC-Vertreter.

Wer eine Strecke befährt und merkt, dass sich die Straßenverhältnisse verschlechtern, sollte besser umkehren. Unabhängig davon sollte man aus Schäfers Sicht, wenn gar nichts mehr geht, den Pkw an Ort und Stelle stehen lassen. Wer allerdings hinterm Steuer eines rutschenden Fahrzeugs sitzt, sollte die Lenkung einschlagen: „So kann das Auto beispielsweise gegen Kantsteine rollen, um zu verhindern, dass es gerade die Straße herunterrutscht.“ Grundsätzlich gilt, dass in der kalten Jahreszeit Winter- oder Ganzjahresreifen aufzuziehen sind. Gerade an Steigen sollte an schwer einsehbaren Kurven die Geschwindigkeit angepasst werden, um Begegnungsunfälle zu vermeiden. In brenzligen Situationen ist es sogar empfehlenswert, den Gegenverkehr mit der Lichthupe zu warnen. „Beispielsweise wenn es glatt ist und der Wagen rutscht“, so der Experte.

Christian Schäfer legt Autofahrern ein Sicherheitstraining ans Herz: „Denn das bereitet auf so gut wie alle Eventualitäten im Straßenverkehr vor.“