Göppingen. Gestern hatte der Leiter der Arbeitsagentur, Wilfried Hüntelmann, zur Pressekonferenz in die Göppinger Zentrale geladen. Er stellte zusammen mit Bettina Münz, der Leiterin des operativen Geschäftsbereichs, die Arbeitsmarktstatistik für den Agenturbezirk vor. Außerdem zog der Agenturchef eine erste Halbjahresbilanz. Münz gab einen ersten Überblick des Ausbildungsstellenmarkts – noch bis Anfang September können sich Schulabsolventen bewerben. Die Agentur vermittelt Ausbildungsplätze auch noch nach Beginn des Ausbildungsjahres. Im Landkreis Esslingen waren zu Beginn des Berichtsjahres 2 850 Bewerber für Lehrstellen gemeldet. Davon waren noch 1 033 unversorgt. Dem entgegen stehen im Kreis 3 000 gemeldete Ausbildungsstellen. Davon wiederum waren 1 279 noch unbesetzt. Damit gäbe es beste Chancen auch für schwächere Bewerber, wie Münz betonte. Die Zeiten, dass Ausbildungsbetriebe nur auf die Abschlussnoten schauen, seien vorbei. Gute Ausbildung sei wichtiger denn je, betonte Hüntelmann, denn bei 80 Prozent der offenen Stellen im Agenturbezirk seien es Facharbeiter und Spezialisten, die gesucht werden. „Damit wir die Stellen besetzen können, brauchen wir qualifizierte Bewerber. Jeder zweite Arbeitslose hat aber keine abgeschlossene Berufsausbildung“, so Hüntelmann. Die Arbeitsagentur und die Jobcenter bieten unterschiedliche Qualifizierungen an, um die Menschen fit für den Arbeitsmarkt zu machen und diese Stellen besetzen zu können. Insbesondere Weiterbildungen, die zu einem beruflichen Abschluss führen, verringern das Risiko, wieder arbeitslos zu werden, deutlich.
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes in der Region verlief im ersten Halbjahr 2015 stabil. Der übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit im Winter fiel witterungsbedingt vergleichsweise gering aus, die Arbeitslosigkeit ging seither leicht, aber stetig zurück. Für das kommende Halbjahr sieht Hüntelmann eine weitere positive Tendenz.