Lenninger Tal

Auf den Pfaden der Kelten

Hochgehberge Ob eine ausgedehnte Tour mit dem Hund oder ein kurzweiliger Ausflug ohne große Anstrengung: Die Runde „hochgehsiedelt“ ist ein Spaziergang. Von Katharina Daiss

Robin Marschner und Hund Carlo genießen die Pause auf der „hochgehsiedelt“-Tour. Foto: Katharina Daiss
Robin Marschner und Hund Carlo genießen die Pause auf der „hochgehsiedelt“-Tour. Foto: Katharina Daiss
Die Karte zur Tour "hochgehsiedelt".
Die Karte zur Tour "hochgehsiedelt".

Kurz hinter dem Gasthaus Burrenhof im Heidengraben siedelten sich im ersten Jahrhundert vor Christus die Kelten an. Das Oppidum ist eine der größten befestigten keltischen Siedlungen in Mitteleuropa. Heutzutage findet man hier den Premiumspazierwanderweg „hochgehsiedelt“.

Nicht weit vom Startpunkt „Wanderparkplatz Hochholz“ entfernt bietet die Route schon ihre erste Attraktion: den Aussichtspunkt „Brille“. Von dort aus kann man durch das überdimensionale Kunstwerk das Neuffener Tal und die Burg Hohenneuffen betrachten. Rechterhand der „Brille“ führt ein Trampelpfad in den Wald hinein.

Unter den Schatten spendenden Bäumen muss der Wanderer aufpassen, nicht über die knorrigen Wurzeln zu stolpern, doch selbst in Alltagsschuhen ist das Terrain gut zu durchlaufen. Abseits der Wege sind die abenteuerlichen Höllenlöcher. Das sind lange, tiefe Risse im Albtrauf, die sich an der Hangkante entlangziehen.

Von Gleitern bis zu den Planeten

Nach ein paar Metern überschneidet sich der Weg mit einem anderen Pfad der Wanderwegreihe. Hier muss der Wanderer achtgeben, nicht versehentlich ganz zum Premiumspazierwanderweg „hochgehkeltert“ überzuwechseln. Nach kurzer Zeit erscheint die große Lichtung, auf der sich der Vulkan-Embryo Molach befindet. Anschließend gelangt man zum Startplatz der Gleitschirmflieger. Es lohnt sich, hier zu rasten und die Flieger mit ihren bunten Schirmen zu beobachten, die sich mutig in die Tiefe stürzen und in luftige Höhen wagen. Die Plattform bietet auch einen beeindruckenden Talblick und gibt die Sicht auf die Burg Hohenneuffen frei. Nicht mehr lang und der Trampelpfad führt den Wanderer aus dem Wald hinaus auf den asphaltierten Weg. Vorbei an saftigen Wiesen und weiten Feldern verschmilzt der Wanderweg mit dem Astropfad. Auf dem Lehrpfad kann der interessierte Wanderer auf den Tafeln allerlei über die Planeten des Sonnensystems erfahren. Vorbei an summenden Blumenwiesen läuft man dem Parkplatz Schelmenwasen entgegen. Am Ende des Rundgangs erreicht man die Sonnenuhr, die aus anderer Richtung kommend den Beginn des Astropfads markiert.

Der Wanderweg ist aus gutem Grund als leicht ausgewiesen. In nicht einmal zwei Stunden kann man ohne wesentlichen Auf- oder Abstieg auch ohne Erfahrung oder Kondition die Natur genießen und nicht nur von den Aussichtspunkten die weiten bis zum Horizont genießen, sondern sogar ins Weltall einen Einblick erhalten.