Lenninger Tal

Aus der Rulamanschule ist ein echtes Schätzchen geworden

Neubau Erst wird das Gebäude in Grabenstetten ein Raub der Flammen, dann funkt Corona in den Wiederaufbau. Nun steht mit Verspätung bald der Umzug an. Von Michael Koch

Mit einigen Monaten Verzögerung wird der Wiederaufbau bald fertig, und der Schulbetrieb kann losgehen.Fotos: Michael Koch
Mit einigen Monaten Verzögerung wird der Wiederaufbau bald fertig, und der Schulbetrieb kann losgehen. Fotos: Michael Koch
Wenn Corona es zulässt, kann hier bald wieder gesportelt werden.
Wenn Corona es zulässt, kann hier bald wieder gesportelt werden.

Roland Deh lächelt zufrieden, wenn er Interessierte über die Baustelle der Rulamanschule führt. Der Bürgermeister weiß, dass Grabenstetten mit diesem Neubau ein echter Coup gelungen ist. Mit sechs Klassenzimmern, Platz für Ganztagsbetreuung, Schulsozialarbeit, Gruppen-, Rückzugs- und Technikräumen ist die neue Schule großzügig dimensioniert. Wie bei einem Neubau üblich, ist alles auf dem absolut aktuellsten Stand der Technik, was das Gebäude angeht. „Über das Thema Schulgebäude muss man sich in Grabenstetten nun über Jahrzehnte keine Gedanken mehr machen“, freut sich Deh.

Da können es die Beteiligten auch ertragen, dass sich das ganze Projekt um Monate verzögert hat. Abgebrannt ist die Schule am 23. Juli 2018, bereits einen Tag darauf wurde vom Gemeinderat der Erhalt des Schulstandortes Grabenstetten und somit der Wiederaufbau der Rulamanschule beschlossen. Die Fertigstellung war eigentlich für das Jahresende 2020 geplant, doch daraus wurde nichts. „Auch wegen Corona“, wie Bürgermeister Deh erklärt. Immer wieder seien ganze Bautrupps in Quarantäne abgezogen worden, auch bei der Materiallieferung habe die Pandemie mehrfach für Zeitverzögerungen gesorgt. Der Ersatztermin in den Osterferien war so ebenfalls nicht mehr zu halten.

Nun gelten eben die Pfingstferien als absoluter Schlusstermin. „Wir müssen jetzt wohl einige Handwerker unter Verzug setzen“, droht Roland Deh, der eine weitere Verschiebung auf keinen Fall dulden will. Der jetzt festgelegte Termin sei deswegen so wichtig, weil die Rulamanschule im neuen Schuljahr eine Ganztagsschule wird. Die dafür nötigen Abläufe sollen zwischen Pfingsten und den Sommerferien erprobt werden und sich einspielen, damit das neue Schuljahr dann gleich von Beginn an reibungslos über die Bühne gehen kann.

Nicht nur der Zeitrahmen, auch die finanziell gesteckten Ziele konnten unterm Strich nicht ganz gehalten werden. Statt zunächst einer Million an Eigenmitteln wird die Gemeinde nun zwischen 1,4 und 1,5 Millionen zum Neubau zuschießen müssen. Für eine neue Schule ist das immer noch ein Schnäppchen, zumal vor dem Brand ohnehin Sanierungen in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro angestanden hätten. Die Mehrkosten resultieren hauptsächlich zum einen aus einem zusätzlichen Heizraum, zum anderen aus der Erweiterung der Außenanlage.

Auch an Vereine gedacht

Von dem Schulneubau profitieren übrigens nicht nur die Kinder und ihre Lehrer. Die ursprüngliche Falkensteinhalle im Untergeschoss der Schule steht bald wieder in nagelneuem Ambiente Kleingruppen für ihre sportliche Betätigung zur Verfügung. Außerdem wurde ein Vereinsraum errichtet, in dem unter anderem der Liederkranz unterkommt. Auch der Gemeinderat wird diesen Raum künftig als barrierefreien Sitzungssaal nutzen. Vor alledem wünscht sich Deh aber noch eines: „ein richtiges Einweihungsfest“. Alle Schulbeteiligten hätten sich das nach der beschwerlichen Zeit in ihrem Containerdorf wahrlich verdient.

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