Lenninger Tal

Autofahrer müssen Zeit mitbringen

Am kommenden Montag beginnen die Bauarbeiten auf der B 465 in Oberlenningen

Die Adolf-Scheufelen-Straße in Oberlenningen wird bis Dezember zum Nadelöhr. Bauarbeiten zwischen der Amtgasse und dem Pouilly-Platz machen halbseitige Sperrungen nötig.

Der marode Streckenabschnitt der B 465 zwischen Lenninger Sporthalle und Amtgasse wird in den kommenden Monaten saniert. Insgesa
Der marode Streckenabschnitt der B 465 zwischen Lenninger Sporthalle und Amtgasse wird in den kommenden Monaten saniert. Insgesamt kostet das Projekt 2,9 Millionen Euro. 0,9 Millionen stemmt davon die Gemeinde.Fotos: Jean-Luc Jacques

Lenningen. Kleinere Arbeiten auf Höhe der Papierfabrik Scheufelen sind schon seit geraumer Zeit Vorboten für die große Baustelle, die den Verkehr zwischen Lenninger Sporthalle und der Rössle-Kurve in Oberlenningen mehrere Monate behindern wird. Allen Optimierungsversuchen zum Trotz: Auch den Verantwortlichen ist klar, dass das Projekt nicht ohne Staus abgeht. Zahlreiche Bürger nutzten die Infoveranstaltung im Feuerwehrhaus, um sich aus erster Hand über das Vorhaben zu informieren.

Eine Visitenkarte ist der Ortseingang von Oberlenningen schon lange nicht mehr. Schachtdeckel, die sich gesetzt haben, Schlaglöcher und ein holpriger Bahnübergang der Papierfabrik verführen dazu, die rumplige Fahrt durch Schlangenlinien erträglicher zu gestalten. Nun werden in einem Aufwasch nicht nur Kanäle verlegt und erneuert, sondern auch die maroden Gehwege saniert, Wasserleitungen ausgetauscht, die Stützmauer an der Papierfabrik instand gesetzt sowie ein neuer Fahrbahnbelag aufgebracht. Die Arbeiten, die in der Verantwortung des Regierungspräsidiums liegen, erledigt die Firma Moll, Tief- und Straßenbau, aus Gruibingen. Aufträge, die unter der Ägide der Kommune vonstattengehen, vergibt der Gemeinderat am kommenden Dienstag.

Begonnen wird am Montag mit der Sanierung der 120 Meter langen Stützmauer auf Höhe der Papierfabrik. Für diesen Abschnitt setzt der Planer Wolfgang Bürkle vom gleichnamigen Ingenieurbüro drei Monate an. Die Bauarbeiten auf der insgesamt ein Kilometer langen Strecke werden in vier Phasen unterteilt. Geplant ist, jeweils gleichzeitig in zwei Teilbereichen halbseitig zu arbeiten. Dazwischen bleiben 200 Meter lange Flächen, auf denen sich der Verkehr hinter den Baustellenampeln stauen kann. Regelungen, die Autofahrer auf den Gehweg zwingen, gibt es nicht. Im vergangenen Jahr hatte diese Lösung den Verkehr in Unterlenningen zeitweise komplett zum Erliegen gebracht. Bürkle räumt ein: „Das Pro-blem hatten wir unterschätzt. Das werden wir nicht mehr machen.“

Klaus Ullrich, Leiter des Baureferats Süd, zeigt sich erfreut über die Bewilligung der Gelder für die Sanierung. Insgesamt kostet das Projekt 2,9 Millionen Euro, davon investiert die Gemeinde Lenningen 0,9 Millionen. Die Baustelle fordert den Planern einen Spagat ab, gilt es doch einerseits, die Belastung für die Verkehrsteilnehmer und Anwohner so erträglich wie möglich zu halten und andererseits das Thema Arbeitssicherheit nicht zu vernachlässigen. „Was den Arbeitsschutz angeht, ist die halbseitige Sperrung grenzwertig“, so Ullrich. Eine im Raum stehende Vollsperrung über sechs Monate konnte sich die Gemeinde jedoch nicht vorstellen. Dass es nicht zu einer kompletten Sperrung kommt, verbucht Bürgermeister Michael Schlecht mit als seinen Erfolg: „Wir sind nicht diejenigen, die entscheiden, aber wir werden gehört.“

Abschließend noch nicht geklärt ist, wie es mit der Sanierung der Ortsdurchfahrten von Owen bis Gutenberg weitergeht. Während Ullrich einen Jahresrhythmus anstrebt, würde der Rathauschef den Bürgern gerne ein paar Verschnaufpausen zwischen den Maßnahmen gönnen. Auch die weiteren Baustellen sind umfangreich, da in sämtlichen Ortsdurchfahrten ebenfalls Kanäle und Wasserleitungen saniert beziehungsweise ausgetauscht werden müssen.

Sowohl Schlecht als auch Bürkle appellieren an ein gutes Miteinander von Bürgern, Planern, Verwaltung und ausführender Firma. Im Rathaus ist man dabei, ein Beschwerdemanagement hinzubekommen, an das sich die Bürger bei Problemen, die im Zuge der Bauarbeiten auftauchen, wenden können.