Lenninger Tal

Badegäste müssen mehr bezahlen

Eintrittspreise für das Freibad in Oberlenningen steigen erstmals nach sechs Jahren – Punktekarte bleibt erhalten

Wer in der kommenden Saison im Oberlenninger Freibad seine Bahnen ziehen möchte, muss dafür etwas tiefer in die Tasche greifen als bislang. Eine Jahreskarte für Familien beispielsweise kostet künftig 90 statt bisher 80 Euro.

Start in die Freibadsaison

Start in die Freibadsaison ist in Lenningen am 14. Mai. Die neuen Preise stehen bereits fest. Archiv-Foto: Jean-Luc Jacques

Lenningen. Sechs Jahre lang konnten sich Wasserratten, die im Oberlenninger Freibad eine Abkühlung suchen, über stabile Eintrittspreise freuen. Doch weil die Kosten steigen und aus der Gemeindekasse jedes Jahr rund 220 000 Euro in das Freibad fließen, hat die Verwaltung neu kalkuliert und eine Erhöhung der Eintrittsgelder zwischen 10,5 und 14,3 Prozent vorgeschlagen. Kämmerer Rudolf Mayer spricht von einer moderaten Teuerung von durchschnittlich zwei Prozent pro Jahr und betont: "Wir wollen die Besucher nicht vergraulen."

Neben Dauer- und Einzelkarten gab es bislang auch 50-Punkte-Karten. Während die Verwaltung sie abschaffen beziehungsweise um satte 40 Prozent von 57 auf 80 Euro verteuern wollte, um mehr Leute zum Kauf einer Dauerkarte zu bewegen, plädierte Gemeinderat Wolfgang Tröscher für eine Beibehaltung des Angebots. "Das bringt uns 500 bis 600 Besucher", gab er zu bedenken, macht uns aber weder reich noch arm. Dieter Epple sprach sich ebenfalls dafür aus, die Alternative weiter anzubieten. Sein Vorschlag, die Punktekarte auf 70 Euro festzusetzen, stieß ebenso auf einhellige Zustimmung wie das übrige von der Verwaltung vorgelegte Paket.

Das von Karl Boßler verlangte Einsparpotenzial in Höhe von 5 000 Euro bei den Betriebskosten sah Bürgermeister Michael Schlecht nicht. "Der Schwimmmeister ist hinterher, damit die Ausgaben nicht aus dem Ruder laufen." Zudem dürfe man aus Gründen der Sicherheit das Personal nicht viel weiter herunterfahren. Er kündigte jedoch an, am Ende der Freibadsaison zu zeigen, wie sich die Wartungskosten entwickeln.

Georg Zwingmann fragte nach, ob sich mit einem Kassenautomat nicht Geld sparen ließe. "Damit machen wir eher Miese", sagte Schlecht. Neben einer Investition in Höhe von 100 000 Euro könne man die Kosten für die Kassiererin nicht völlig einsparen, weil sie teilweise auch die Reinigung übernehme. Von seinem Vorschlag, die Jahreskarten für Erwachsene mehr zu erhöhen, um die Preise für Jugendliche stabil zu halten, sah Zwingmann ab, nachdem Schlecht erklärt hatte, dass man damit das bisherige System aushebeln würde. Bislang kostet eine Familiendauerkarte so viel wie zwei Dauerkarten für Erwachsene. Die Kinder können damit kostenlos ins Freibad.

Mit Falk Kazmaiers Idee, Einzel- in Tageskarten umzuwandeln, konnte sich der Bürgermeister ebenfalls nicht anfreunden: "Damit bekommen Sie fliegende Eintrittskarten." Zudem will er daran festhalten, dass auswärtige Schulklassen genauso viel bezahlen wie Jugendliche aus Lenningen. Christine Sayler-Keim hatte überlegt, einen günstigeren Gruppentarif aufzunehmen.

Die Verwaltung erwartet durch die Erhöhung der Eintrittspreise Mehreinnahmen in Höhe von rund 4 000 Euro. Bei einem durchschnittlichen Kartenverkauf würden die Eintrittsgelder sich insgesamt auf 35 000 Euro pro Jahr belaufen. Die Planung geht 2016 von einem Fehlbetrag fürs Freibad in Höhe von 226 000 Euro aus. Bei geschätzten 22 000 Besuchern beläuft sich der Zuschuss pro Badegast auf gut zehn Euro.

Einzelkarten für Kinder und Jugendliche kosten künftig 1,80 Euro (bislang 1,60), Erwachsene zahlen 4 Euro (3,50) . Für eine Jahreskarte bezahlen Jugendliche 21 (19) Euro, Erwachsene 45 (40). Eine Jahreskarte für Familien mit Kindern unter 16 Jahren kostet 90 (80) und eine 50-Punktekarte 70 (57) Euro.