Lenninger Tal

Baustelle bremst Verkehr aus

Kanalarbeiten Zwischen Owen und Brucken herrscht ab Sommer Ruhe. Die Stadt muss marode Leitungen austauschen und den Belag der B 465 erneuern. Von Iris Häfner

Die Bundesstraße in Owen ist ab Sommer eine Baustelle. Foto: Carsten Riedl
Die Bundesstraße in Owen ist ab Sommer eine Baustelle. Foto: Carsten Riedl

Man stelle sich vor, es ist Hauptverkehrszeit und kein Pkw und vor allem Lkw fährt durchs Lenninger Tal. Diese Vision ist ab dem Gasthof Adler in Owen talaufwärts Richtung Lenningen tatsächlich ab diesem Sommer Realität. Die einfache Antwort für dieses Phänomen lautet Baustelle. Einschränkungen für die Anwohner sind natürlich nicht ausgeschlossen. Dazu gehören die üblichen Probleme wie Lärm durch Baustellenmaschinen, provisorische Wasserleitungen und mitunter schwierige Anfahrtswege in die heimische Garage.

Bekanntlich ist die B 465 mit hoher Verkehrsdichte „gesegnet“, was irgendwann eine Sanierung der Straße notwendig macht. Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, ist immer schwierig, aber irgendwann müssen die Verantwortlichen einen Strich ziehen. Der ist nun erreicht, denn viel Verkehr - insbesondere Schwerlastverkehr - belastet nicht nur die Straße, sondern all die Leitungen, die darunter liegen. „Der Zeitpunkt erscheint nie richtig. Regelmäßig erhöht sich der Verkehr und mit der ICE-Baustelle kommen noch mehr Schwerlaster dazu“, sagt Owens Bürgermeisterin Verena Grötzinger. Wenn jetzt nicht eingeschritten wird, werden die Schäden an Schächten und Belag noch größer und damit wiederum die Belastung der Anwohner.

So wird an der ursprünglichen Planung festgehalten und die Gemengelage umgesetzt. Die hat wegen der besonderen Lage des Lenninger Tals eine klare Ansage vom Regierungspräsidium (RP): freie Fahrt auf der B 465 von Ende November bis Mitte März 2018, damit bei einem möglichen kantigen Winter der Albaufstieg beziehungsweise -abstieg auf der Bundesstraße gewährleistet ist und damit die anderen Steigen entlastet sind.

Somit ist der Zeitplan, der laut Michael Künschner vom Ingenieurbüro infra-teck mit heißer Nadel gestrickt ist, klar umrissen: schnellstmöglicher Beginn im Frühsommer. Der erste Bauabschnitt führt bis zum Nahkauf, nach der Winterpause geht es dann von dort talaufwärts, sodass Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni 2018 die Bauarbeiten bis Ortsende abgeschlossen sind. Die Kosten für die kleine Stadt Owen sind nicht unerheblich: Allein für die Wasserleitungen fallen rund 690 000 Euro an, für die Kanalunterhaltung etwa 233 000 Euro und für den Straßenbau über 710 000 Euro. Mit der Straßenbeleuchtung beläuft sich der Betrag auf knapp 1,64 Millionen Euro. Immerhin: Der Bund beteiligt sich mit 605 000 Euro an den Kosten. Weil die Straße einer hohen Belastung nicht zuletzt durch den Schwerlastverkehr ausgesetzt ist, braucht sie einen starken Oberbau. Der beläuft sich nicht nur auf die relativ dünne Asphaltschicht, sondern vor allem auf das, was sich darunter befindet - und dieser Aufbau beläuft sich auf insgesamt rund einen Meter.