Lenninger Tal

Böden ohne Führung erkunden

Natur Der Bodenlehrpfad in Beuren zeigt den Besuchern, wie wichtig die Böden für das Ökosystem sind.

Viele Böden haben Risse. Auf dem Bodenlehrpfad in Beuren erkennen die Besucher die unterschiedlichen Beschaffenheiten.
Viele Böden haben Risse. Auf dem Bodenlehrpfad in Beuren erkennen die Besucher die unterschiedlichen Beschaffenheiten. Foto: Carsten Riedl

Beuren. Mehr als sonst sind viele gerade in der Natur unterwegs, haben Zeit und Muße, einmal genauer hinzuschauen: Beim Wandern im Wald, beim Spazierengehen in Parks und Radeln entlang von Wiesen und Ackerflächen können einem die trockenen, teilweise mit tiefen Rissen durchfurchten Böden nicht entgehen. Auch der Regen der letzten Tage reicht oft nicht aus, den Boden in tiefere Schichten zu bewässern.

Viele Fragen wie beispielsweise „Welche Böden können wie viel Wasser speichern?“, „Wie sind die Böden auf der Schwäbischen Alb beschaffen?“ beantwortet der Bodenlehrpfad in Beuren.

Einer der Experten, Jens Altmann vom Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz im Esslinger Landratsamt, weist darauf hin, dass Besucher den Bodenlehrpfad auch ohne Führung anschauen können, denn die Führung am Sonntag, 14 Juni, muss ausfallen. Trotzdem können die Naturbewussten alleine auf dem circa vier Kilometer langen Lehrpfad unterhalb des Albtraufs in Beuren gehen. Dort kann man anhand der Infotafeln an den zehn Stationen etwas über die Entstehungsprozesse von fruchtbaren Böden sowie die einzelnen Bodenfunktionen lernen. „Auch in unserem digitalisierten Alltag sind Böden zusammen mit der Atmosphäre, dem Wasser und der Natur unersetzlich und bilden unsere Lebensgrundlage“, erklärt der Experte.

Ist ein Boden einmal zerstört, kann er nicht mehr wiederhergestellt werden und benötigt die Pflege und Betreuung von Fachkräften. Böden sind in der Lage, ein gewisses Maß an Schadstoffen zu filtern und im Fall von organischen Schadstoffen und Pestiziden diese Schadstoffe sogar abzubauen. So kann versickerndes Regenwasser gereinigt und im Untergrund zu sauberem Grund- und Trinkwasser werden.

Gerade in Zeiten von Klimawandel, fortschreitender Flächenversiegelung, Versorgungsengpässen bei Obst und Gemüse, Artensterben und einer ständig zunehmenden Zahl an Umweltschadstoffen ist es umso wichtiger, dass Böden mit ihren lebensnotwendigen Funktionen erhalten werden. pm