Lenninger Tal

Boom bei Leuze dank China und trotz Corona

Wirtschaft Trotz Rückgang im Anlagen- und Maschinenbau verbucht die Owener Firma weltweit einen so starken Auftragseingang wie nie zuvor in ihrer Firmengeschichte und ein Umsatzplus von 20 Prozent.

Der neue Produktionsstandort in Melaka in Malaysia soll bis Ende des Jahres fertig sein. Foto: pr

Das Jahr 2020 war weltweit geprägt durch die Corona-Pandemie sowie eine rezessive Wirtschaft. Dennoch blickt die Owener Frima Leuze auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2020 zurück. Seit Januar gibt das Unternehmen richtig Gas: Weltweit schreibt die Leuze-electronic-Gruppe derzeit „Alltime-Highs“ in Auftragseingang und Umsatz und wächst damit überdurchschnittlich. Geschäftsführer Ulrich Balbach freut sich über hohe Auftragseingänge und ein Umsatzwachstum wie er das in seiner über 23-jährigen Betriebszugehörigkeit bei Leuze noch nicht erlebt hat – und das trotz Gesundheitskrise, Corona-Lockdowns und der Verknappung von Ressourcen vor allem im Bereich der Halbleiterindustrie und der elektronischen Bauteile, die mit längeren Lieferzeiten einhergeht. Laut Balbach basiert dieser Erfolg vor allem auf einem frühzeitigen und antizyklischen Handeln.

Doppelter Umsatz bis 2025

Bis Ende 2025 strebt das Unternehmen eine Verdopplung seines Umsatzes an. „Bereits vor einem Jahr haben wir immer die Meinung vertreten, dass Corona keine Wirtschafts- sondern eine Gesundheitskrise ist und uns gut darauf eingestellt“, so Balbach. Leuze ist mit seinem alternierenden Wechselschichtmodell stets auf Sicht gefahren, hat gelockert, wann es möglich und erlaubt war und ist frühzeitig wieder durchgestartet als der Auftragseingang erkennbar anzog. „Das tat er bereits im August 2020 und er hält bis heute an. Auch für das nächste Quartal zeichnet sich ein weiterhin starkes Wachstum ab“, blickt Ulrich Balbach optimistisch in die Zukunft.

Mit einem weltweiten Umsatzplus von 20 Prozent geht Leuze auf Wachstumsjagd. Besonders gut laufen die Geschäfte derzeit in Asien, aber auch in Amerika, gefolgt von Europa. „Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz speziell in China um 60 Prozent“, sagt Balbach. Dort ist die Elektromobilität in der Automobilindustrie momentan ein treibender Faktor, ebenso das Thema Photovoltaik. Aber auch die Branchen Labor Automation und Intralogistik, auf die sich Leuze fokussiert, laufen dort gut. Durch das neue Distributionszentrum in Unterlenningen wurden die Logistikkapazitäten verdoppelt. So können die hohen Auftragseingänge und -bestände gut bewältigt werden. In Melaka, Malaysia, baut Leuze entlang der neuen Seidenstraße einen Produktionsstandort, um die Lieferzeiten weiter zu verkürzen. Die Fertigstellung ist für Ende 2021 geplant.

Mitarbeiter wichtigstes Kapital
Weltweit stellt das Unternehmen neue Mitarbeiter ein. „Die besten Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital. Nur so können wir das künftige Wachstum gemeinsam meistern“, erklärt Ulrich Balbach. Mit Neugier und Entschlossenheit schaffen die „Sensor People“ von Leuze seit über 50 Jahren Innovationen und technologische Meilensteine in der industriellen Automation. Zum Hightech-Portfolio des Technologieführers zählen eine Vielzahl unterschiedlicher Sensoren für die Automatisierungstechnik – beispielsweise schaltende und messende Sensoren, Identifikationssysteme, Lösungen für Datenübertragung und Bildverarbeitung.
Einen weiteren Schwerpunkt setzt Leuze auf Komponenten, Services und Lösungen für die Arbeitssicherheit. Die Firma konzentriert sich auf Industrien, in denen die Mitarbeiter über spezifisches Know-how und langjährige Erfahrung verfügen. Dazu zählen die Bereiche Intralogistik und Verpackungsindustrie, Werkzeugmaschinen, die Automobilindustrie sowie die Labor Automation. Gegründet wurde Leuze 1963 am Stammsitz in Owen, heute arbeiten weltweit über 1200 Mitarbeiter bei Leuze. pm

Der Hauptsitz der Firma Leuze in Owen. Foto: pr