Lenninger Tal

Breitbandausbau jetzt auch für „graue Flecken“

Infrastruktur Gebiete mit einer mäßigen Internetversorgung werden ebenfalls förderfähig.

Symbolbild Breitbandkabel. Foto: Markus Brändli
Symbolbild Breitbandkabel. Foto: Markus Brändli

Region. Mehr als 20 Millionen Euro hat der Bund in den vergangenen fünf Jahren den Kommunen im Wahlkreis Nürtingen ­bewilligt, um die Breitbandversorgung zu verbessern. Das geht aus einer Abfrage hervor, die der SPD-Bundestagsabgeordnete Nils Schmid beim beauftragten Projektträger des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur gemacht hat.

Dabei handelte es sich vornehmlich um sogenannte „weiße Flecken“. Das sind Gebiete, die von privaten Telekommunikationsunternehmen nicht erschlossen werden, weil sie diesen wirtschaftlich nicht rentabel erscheinen.

Schmid will laut einer Pressemitteilung den Ausbau der Breitbandversorgung nun noch einmal deutlich beschleunigen. „Ein schneller, sicherer und bezahlbarer Internetzugang ist im 21. Jahrhundert unverzichtbar - gerade für die mittelständischen Unternehmen im ländlichen Raum, die oft global agieren. Aber auch für Selbstständige, Schulen und die Beschäftigten ist schnelles Internet unabdingbar“, so der SPD-Bundestags-abgeordnete, der stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur ist. Die SPD hat das Ziel der „Gigabit-Gesellschaft“ im Wahlprogramm festgeschrieben. Ein erster Schritt dazu wurde im April beschlossen: Kommunen oder Landkreise können die Bundesförderung für den Glasfaserausbau nun auch in sogenannten „grauen Flecken“, also Gebieten mit einer Internetversorgung von weniger als 100 Mbit pro Sekunde, beantragen. In den Jahren 2015 bis 2021 waren nur Gebiete mit einer Versorgung unter 30 Mbit pro Sekunde förderfähig. Besonders wichtige Anschlüsse wie an Schulen oder Krankenhäusern waren aber auch schon oberhalb dieser Grenze förderfähig, wofür im Wahlkreis laut ­Schmid 700 000 Euro flossen.

Das Programm wurde im Jahr 2015 aufgelegt. Zunächst wurden fast ausschließlich Beratungsleis­tungen von den Kommunen beantragt. Holzmaden konnte als erste Gemeinde mit einer knappen Million Euro bei einem Betreibermodell unterstützt werden. Die höchs­ten Summen, die zwischen 2017 und 2021 mit einer Förderquote von 50 Prozent für die Beauftragung eines Anbieters bewilligt wurden, waren rund 1,6 Millionen für Bissingen, 1,85 Millionen Euro für Erkenbrechtsweiler, 3 Millionen für die Stadt Kirchheim, knapp eine Million für Weilheim und 6 Millionen für Lenningen. Jeweils 50 000 Euro für Schulen wurden unter anderem für Ohmden, Notzingen, Unterensingen, Beuren, Oberboihingen, Aichtal und Neuffen bewilligt.

Der Kirchheimer SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Kenner ist erfreut darüber, dass die Kommunen in seinem Wahlkreis bei der Förderung der Breitbandversorgung mit teils erheblichen Förderbeträgen bedacht worden sind: „Es braucht überall und flächendeckend ein schnelles Internet, gerade auch in ländlicheren Gegenden.“ pm