Lenningen. Das nasskalte Wetter an der Pfulb ließ erahnen, dass der Open-Air-Gottesdienst nicht in der gewünschten Form auf der grünen Wiese abgehalten werden konnte. Pfarrerin Frida Rothe und die Kirchengemeinderatsvorsitzende Gundula Winkle entschieden daher, den Gottesdienst in die Johanneskirche in Schopfloch zu verlegen. „Es ist gut, dass alles so nahe ist“, erklärt Gundula Winkle, „so kann man kurzfristig ausweichen.“
Pfarrerin Frida Rothe wies in ihrer Begrüßung auf die Freude Gottes an Wetterphänomenen hin und freute sich, dass der Posaunenchor Stuttgart-Rohr auch in der Kirche spielte. Unter der Leitung von Stefan Lipka begleitete der Posaunenchor den Gottesdienst. Stefan Lipka fand es schade, dass nicht unter freiem Himmel gespielt werden konnte. An der Pfulb sei immer eine spezielle Atmosphäre. Normalerweise begleitet der Posaunenchor Gottesdienste in Stuttgart-Rohr oder Vaihingen und freut sich jedes Jahr aufs Weihnachtskonzert mit Chor auf dem Innenhof des Schlossplatzes in Stuttgart.
Der Geist sei vom Himmel herab zu den Aposteln gekommen, so Frida Rothe in ihrer Predigt, und habe Menschen in Bewegung gesetzt. Der neu gewonnene Mut veranlasste die Apostel, unter die Menschen zu gehen und das Wort Gottes zu verkünden. Ob jemand aus Schopfloch, Gutenberg, Owen oder gar aus Syrien komme – „Gott macht keinen Unterschied“, verkündete Rothe, „an Pfingsten kam der Heilige Geist, und mit seiner Kraft sollen Brücken gebaut werden.“
Pfarrerin Rothe fragte sich, ob das Brückenbauen wohl auch in Schopfloch funktioniere. Beim Projekt der Kirchenrenovierung habe man den guten Geist schon gespürt. Rund 40 000 Euro müsse die Kirchgemeinde für die Baumaßnahmen selber aufbringen, und viele im Dorf wollen helfen. So hätten die Landfrauen auf ihrer Pflanzenbörse kürzlich 500 Euro für die Renovierung gesammelt. „Viele kleine Leute“ hieß der vorgesehene Kanon, bei dem die Bläser im Freien die einzelnen Kanonstimmen unterstützt hätten. In der Johanneskirche besann man sich aber darauf, aus dem Kanon ein gemeinsam gesungenes Lied zu machen. Improvisation ist alles – gerade an einem verregneten Pfingstwochenende.