Lenninger Tal

Chance für den Ort

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Der TV Gutenberg hatte es sich nicht leicht gemacht, sich von seinem Sportheim zu trennen, das alte Vereinskämpen einst mühevoll aufgebaut hatten. Doch ein neues Vorstandsteam fand sich im Sommer vergangenen Jahres nur unter der Vorgabe, den Zuschussbetrieb Sportheim aufzugeben. Obwohl sich die Entscheidung lange angebahnt hatte, verschlossen die Besucher, darunter zahlreiche junge Leute, die Augen vor der Realität. Als Ende Januar das Vereinsheim wie angekündigt dicht gemacht wurde, kam für manche erst das Erwachen. Durchaus nachvollziehbar ist, dass sie das Sportheim gerne wieder als Treffpunkt beleben würden. Doch damit sind Kosten verbunden. Die Sanierung ist das Eine, der laufende Unterhalt das Andere. Dass weder der Turnverein noch die Gemeinde eine Gaststätte finanzieren können, versteht sich von selbst.

Das idyllisch gelegene Sportheim war insbesondere für seine jüngeren Besucher mehr als eine Kneipe. Möglichkeiten, sich ungezwungen zu treffen, gibt es in Gutenberg derzeit nicht, der Spielplatz ist in die Jahre gekommen. Warum deshalb nicht mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen? Die Idee, auf den Freiflächen im Tiefental eine Attraktion zu installieren, die sowohl für Einheimische als auch auswärtige Gäste eine Anlaufstelle in der Freizeit wäre, hat Charme. Die unweit gelegenen Höhlen ließen sich gut einbinden, wie das Beispiel Laichinger Tiefenhöhle zeigt, wo seit Jahren ein Spielplatz mit Grillstelle sowie ein Kletterwald locken und auch eine kleine Gastronomie angesiedelt ist. Die Ursprungsidee eines Niedrigseilgartens scheint daher gar nicht so verkehrt. Mit dem Sportheim ein Paket zu schnüren, leuchtet ein. Eingebunden in ein größeres Konzept, könnte es auch Gutenbergern die Chance bieten, sich gemütlich bei Kaffee und Kuchen oder auf ein Glas Bier zu treffen.