Lenninger Tal

Das Freilichtmuseum ist weiterhin auf Erfolgskurs

Besucherplus im 20. Jahr des Bestehens – Das neu eröffnete Haus Öschelbronn eröffnet vielfältige Perspektiven

Das Freilichtmuseum bei Beuren erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. In der Museumssaison 2015 konnte gar ein Besucherzuwachs verzeichnet werden, wie Landrat Heinz Eininger beim Dankeschön-Abend für die Helfer in Beuren zu berichten wusste. Über 76 000 Besucher wurden gezählt, rund 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Das Tante-Helene-Lädchen im Beurener Freilichtmuseum wird von Ehrenamtlichen betrieben. Foto: Jean-Luc Jacques
Das Tante-Helene-Lädchen im Beurener Freilichtmuseum wird von Ehrenamtlichen betrieben. Foto: Jean-Luc Jacques

Beuren. Seit Jahren ist es guter Brauch, dass Landkreis und Museumsverwaltung zum Saisonabschluss die Helfer und Unterstützer zu einem Dankeschön-Abend einladen. 240 waren am Donnerstag der Einladung in die Beurener Kelter gefolgt. Dort gab’s Alblinsen und „traditionelle Volxmusig“ der Gruppe Spundlochmusig.

„Eine klasse Saison ist zu Ende gegangen“, sagte Landrat Eininger. Das Museum stehe gut da, sei als regionales Kulturzentrum fest verankert in der Region und darüber hinaus. „Viele – Ehrenamtliche wie Hauptamtliche – leisten einen Beitrag zum Gelingen und tragen dazu bei, dass es ein lebendiges Museum ist.“

Das nach zwei Jahren Bauzeit am 29. März eröffnete Haus Öschelbronn bringe zusätzliche Attraktivität ins Museum, so Eininger weiter. Die Besucherfreundlichkeit habe sich dadurch grundlegend verbessert. „Auch Menschen mit Handicap kommen problemlos in den Hopfensaal.“ Insgesamt habe das Freilichtmuseum bei Qualität und Substanz deutlich zugelegt.

„Was wären wir ohne den Förderverein?“ – machte Eininger deutlich, wie wichtig dessen Aktivitäten für das Museum sind. Der Verein finanziere Museumsangebote und ermögliche durch die ehrenamtliche Tätigkeit seiner Mitglieder zum Beispiel den Betrieb des Tante-Helene-Lädchens.

Die aktuellen Besucherzahlen – über 76 000 Besucher – gäben Anlass zur Freude. Zugelegt habe man auch bei den Gruppenführungen. Dabei, so Eininger, sei das Wetter in dieser Saison nicht immer ideal fürs Museum gewesen. „Die Hitze hat uns zu schaffen gemacht.“ Dafür aber war’s beim Oldtimertreff zu nass.

Auch Markus Deutscher, Schatzmeister des Fördervereins, blickte zurück auf „ein hervorragendes Jahr 2015“. Man habe 103 neue Fördermitglieder gewinnen können – „ein fantastischer Zuwachs“. Der Verein habe aktuell 742 Mitglieder. In der Museumssaison 2015 hätten 208 aktive Mitglieder des Vereins die Hauptamtlichen des Museumsteams bei zahlreichen Aktivitäten unterstützt. Allein 58 Freiwillige taten Dienst im Tante-Helene-Lädle. Die Mitglieder machten sich auch Gedanken, wie man Museumsangebote optimieren könne. Der Förderverein, so Deutscher, sei nicht nur „wichtiger Sympathieträger“, sondern habe auch eine eindrucksvolle Bilanz aufzuweisen. In den 21 Jahren seines Bestehens habe der Verein rund 400 000 Euro zur Museumsarbeit beigesteuert.

Die 2015 abgeschlossene Umgestaltung des Museumseingangs habe eine positive Veränderung des Museums bewirkt, sagte Museumsleiterin Steffi Cornelius. Die 16. Schäfertage zogen 8 000 Besucher an – „ein neuer Besucherrekord“. Außerdem das 20. Moschtfescht, das vom SWR-Fernsehen mit einer Liveübertragung geadelt wurde. Das Thema Streuobst soll im Museum künftig noch stärker als bisher eine Rolle spielen, stellte Cornelius in Aussicht. Als ersten Schritt habe man den Bestand an Streuobstbäumen erfasst. Das Ergebnis: 650 Bäume stehen auf dem Museumsareal. Davon konnten bisher 448 bestimmt werden. Über GPS wurde der Standort jedes einzelnen Baumes erfasst und auf einem Plan markiert.

Für die Zukunft stellte die Museumsleiterin weitere Neuerungen in Aussicht. Der Audioguide wird überarbeitet, ebenso die Hausinfo-Stelen, ab 2016 gibt’s drahtloses Internet im Museum, außerdem kann man sich künftig per Smartphone-App durchs Museum leiten lassen. Cornelius: „Die Tagungsräume im Haus Öschelbronn eröffnen neue Chancen.“ Neue Zielgruppen sollen dadurch angesprochen werden können. Beabsichtigt ist ferner der Ausbau des Museums zum „Erlebnis- und Genusszentrum für alte Sorten“. „Wir wollen die Strahlkraft unseres Museums stärken und sind stolz darauf, dass wir so toll weitermachen können.“ Am 20. März öffnet das Museum wieder seine Pforten.