Schlierbach. „Wir hatten zwar schönes Wetter bestellt – die Bestellung ging leider doppelt raus“, meinte Schlierbachs Bürgermeister Paul Schmid zu der Sommerhitze. Trotz der unerbittlich vom Himmel scheinenden Sonne hatten etliche Schlierbacher Bürgerinnen und Bürger den Weg zum See gefunden – und das Seeufer und das neue Sonnendeck direkt für sich entdeckt.
Den Schlierbacher Schultes freut's: „Ich habe noch nie erlebt, dass ein Projekt sogar schon vor der Fertigstellung von Jung und Alt in Beschlag genommen wurde.“ Offensichtlich kommt der frisch herausgeputzte See gut an und schon in den letzten Wochen seien trotz Bauzaun
Zu später Stunde sollen schon FKK-Schwimmer gesichtet worden sein
etliche Menschen am und im See gesichtet worden. Nachbarn berichten gar, dass sie zu später Stunde auch schon den einen oder anderen FKK-Schwimmer gesichtet hätten.
Allerdings gilt bis auf Weiteres: „Schwimmen ist im See verboten“, so Schmid. Die Gemeinde könne eben nicht garantieren, dass das Wasser hygienisch unbedenklich sei. Und auch haftungstechnisch bleibe der Gemeinde derzeit nur ein Verbot. Dennoch gibt es genügend Stellen, an denen man entweder, wie vom neuen Holzdeck aus, die Beine ins Wasser baumeln lassen oder, wie in der extra geschaffenen Flachwasserzone, auch bis zu den Knien ins kühle Nass hineinwaten kann.
Billig war die Renaturierung des Sees, bei der der See auf bis zu 2,50 Meter vertieft, Uferzonen neu geschaffen und auch die Wege um den See herum neu gestaltet und mit etlichen Sitzbänken aufgewertet wurden, nicht. Aber immerhin musste der kalkulierte Kostenrahmen von 815 000 Euro nicht ausgeschöpft werden. „Heute gehen wir von einer deutlichen Reduzierung der Kosten aus“, freut sich Schmid, der in seiner Eröffnungsansprache einräumte, eigentlich kein Befürworter des Projekts gewesen zu sein. „Wichtig war mir aber trotzdem, dass am Ende eine Aufwertung dabei herauskommt.“
Dieses Ziel scheint tatsächlich erreicht: „Dass der See gleich als Badesee in Beschlag genommen wird, das hätten wir nicht erwartet“, räumte Paul Schmid ein. An die Schlierbacherinnen und Schlierbacher und ihre Gäste richtete er die dringende Bitte, den See und seine Umgebung pfleglich zu behandeln: „Tragen Sie mit dazu bei, dass der See ein Kleinod bleibt.“