Lenninger Tal
Das Owener Rathaus bekommt Zuwachs

Neugestaltung Der Gemeinderat in Owen hat die Auslobung eines Architektenwettbewerbs für den Rathausumbau beschlossen. Ein neuer Multifunktionsraum soll künftig den Vereinen und der Verwaltung dienen. Von Thomas Krytzner

Das Landessanierungsprogramm „Ober- und Unterstädtle“ sieht in Owen den Umbau und die Sanierung des Rathauses vor. Nun haben die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung die Auslobung eines Rathauswettbewerbs beschlossen. Vorangegangen waren mehrere Besprechungen und Diskussionen. Die Stadtplaner Tilmann Sperle und Sundus Sharif von der Firma „STEG Stadtentwicklung“ fassten die Wünsche der Stadträte zusammen und stellten das Auslobungskonzept vor. Bei der Wahl der Erweiterungsstandorte rund um das Rathaus blieben zwei von drei Varianten bestehen. Diese sehen die Sanierung des Rathauses einmal mit und einmal ohne Einbezug des Bürgermeisterhauses vor. Die dritte Variante, bei der die Erweiterung unterhalb der Stadtmauer eine Option war, verwarfen die Räte, weil man durch die historische Stadtmauer hätte gehen müssen, was dem Denkmalamt Kopfzerbrechen bereitet hätte.

Einigkeit herrscht inzwischen bei der Festlegung des Besprechungszimmers für künftige Sitzungen des Gremiums. Für Bürgermeisterin Verena Grötzinger ist klar: „Wegen einer Sitzung im Monat brauchen wir kein Besprechungszimmer für den Gemeinderat. Da es aber im Rathaus bisher nur ein Sitzungszimmer gibt, wird es künftig schwierig.“ Eine Umfrage in umliegenden Kommunen, die in letzter Zeit ihr Rathaus umgebaut haben, habe ein deutliches Ergebnis geliefert, so Verena Grötzinger: „Bei allen Erneuerungen wurden statt einfacher Sitzungszimmer neue Multifunktionsräume gestaltet.“ Die Gemeinderatssitzungen in Zukunft immer im Herzog-Konrad-Saal abzuhalten, lehnt sie ab. „Wir müssten dann jeweils alle digitalen Daten, die wir für die Besprechungen brauchen, auf mobilen Geräten speichern.“ Zudem gäbe es laut Verena Grötzinger verschiedene Anfragen von Vereinen. „Ideal wäre daher ein mehrfach nutzbarer Raum, der unterteilt werden kann und von außen zugänglich ist, sodass ihn Vereine unabhängig nutzen können.“ Unterstützung gab es von Gemeinderatsmitglied Christian Ensinger: „Das muss kein klassisches Sitzungszimmer sein, sondern ein Raum, der auch für Besprechungen genutzt werden kann.“ Einstimmig beschlossen die Räte daher in ihrer Sitzung, dass sie die Geschicke der Stadt nach Abschluss des Umbaus erneut im Rathaus leiten wollen.

Parkplätze sollen erhalten bleiben

Wie Stadtentwickler Tillmann Sperle bei der Vorstellung der Auslobung feststellte, gibt es beim Rathaus derzeit zehn bis zwölf Stellplätze für Fahrzeuge. In dem Wettbewerb sollen nach seiner Auffassung nur sieben Stellplätze und drei Fahrradstellplätze berücksichtigt werden. Dies ist dem Gemeinderat jedoch deutlich zu wenig. Bürgermeisterin Verena Grötzinger: „Es ist mit den heute vorhandenen Parkplätzen am Rathaus schon knapp. Noch weniger Stellplätze würden die Situation verschlechtern.“ Die Stadtchefin pochte darauf, mindestens zwölf zu behalten. Aus dem Gemeinderat gab es dazu einhellige Unterstützung. Man wolle aus dem Rathausplatz zwar keine Parkfläche machen, den Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zum Rathaus aber auch nicht erschweren.

Nach dem Vorgespräch der Preisrichter am 12. November soll laut Beschluss der Gemeinderäte im nächsten Schritt die Auslobung Ende November veröffentlicht und die Bewerber zu Beginn des neuen Jahres ausgewählt werden. Das Kolloquium zur Beurteilung der eingereichten Vorschläge des Wettbewerbs trifft sich am 11. Februar 2021.